In einem Containerprojekt in Hamburg leben Frauen, für die sich niemand zuständig fühlt und die sonst auf der Straße leben müssten. Wie auch die 39-jährige Sarah.
Auf dem Parkplatz des Campus im Hamburger Stadtteil Sankt Georg stehen graue Container. Seite an Seite. Das Hochhaus dahinter wirft einen riesigen Schatten. Der Wind pfeift, es ist eisig kalt. Sarah öffnet die Tür. In ihrem Container ist es warm, die Luft staubtrocken. Fotos aus vergangenen Tagen der 39-Jährigen verzieren die Wände. Ein Bett, ein Tisch, ein Stuhl, ein Schrank, Plastikblumen.
Mit 15 Jahren hatte Sarah einen Unfall, danach musste ihr ein Bein amputiert werden. Bereits in jungen Jahren begann sie als Sexarbeiterin zu arbeiten. Sarah ist transsexuell und braucht eine gegengeschlechtliche Hormonbehandlung. Die Hormone in Form von Tabletten bekommt sie von Hilforganisationen zur Verfügung gestellt, wie sie erklärt. Sie erzählt, wie schwer es für sie war, in der Slowakei aufzuwachsen: „Als ich 13 Jahre alt war und merkte, dass ich transsexuell bin - ich wusste hundertprozentig, dass ich anders bin als meine Kollegen - hatte ich viel zu tun damit, dass mich Leute schlagen, beleidigen und sagen, du scheiß Trans, warum bist du so?" Ob sie denn nun Frau oder Mann sei, hätten sie ständig alle gefragt. Es gab wenig Verständnis und noch weniger Aufklärung, was es bedeutet transsexuell zu sein. „Das hatte viel zu tun mit Schmerzen. Ich war nicht so ein glücklicher Mensch wie jetzt." Bevor sie in das Conatainer-Projekt zog, lebte sie auf der Straße.
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