Blumentopf im Interview: Die vier MC's Schu, Holunder, Roger und Cajus rappen seit sagenhaften 20 Jahren ungeniert über heikle Themen und werden dabei von DJ Sepalot mit g'schmackigen Beats versorgt. Auch nach ihrem siebten Album sind die Münchner noch immer nicht müde. Wie schaffen es fünf gleichberechtigte Chefs mit unterschiedlichen Lebensentwürfen, Meinungen und Geschmäckern, einander so lange auszuhalten? Wir haben sie gefragt.
schaumedia: Warum heißt eure neue Platte „Nieder mit der GbR"? Was hat das für eine Bedeutung für euch?
Blumentopf: „GbR" bedeutet ja „Gemeinschaft bürgerlichen Rechts", ein Zusammenschluss von Leuten, die irgendeine Art von Business betreiben - was Musik ja auch ist. Nieder mit der Blumentopf-GbR heißt für uns, es lebe die Band und alles was mit dem Geschäft zu tun hat, bleibt aus dem Studio draußen.
Heißt das, ihr geht wieder back to the roots?
Vom Sound her und der Art, wie es sich angefühlt hat, das Album zu machen auf jeden Fall. Auf uns ist in letzter Zeit so viel Veränderung eingeprasselt. Ein neues Label, neues Management, da mussten wir uns viel mit Business beschäftigen und haben natürlich bei Geschäftsmeetings auch viel diskutiert und gestritten. Das musste sein, war aber nicht unbedingt schön. Aber das Album ist von der ganzen Arbeitsweise her genauso entstanden wie früher: Freunde, die sich treffen und zusammen Sound machen. Im Gegensatz zu dem eher härteren letzten in-die-Fresse-Album klingt das Neue wieder wie ein klassisches Blumentopf-Album.
In den letzten Jahren gab es ja einige Soloprojekte, manche musikalischer, andere akademischer Natur. War es für euch wichtig, auch mal ein eigenes Ding durchzuziehen - abseits vom Topf - um als Band wieder einen gemeinsamen Nenner zu finden?
Das hatte eigentlich gar nicht so viel mit den Soloprojekten zu tun, sondern eher damit, dass wir mit dem „Musikmaschine"-Album unbedingt was anderes machen wollten. Es war wichtig für uns als Band, die Instrumente selber einzuspielen und alles mal selbst auszuprobieren. Aber rückblickend gesehen sind wir nicht der Meinung, dass das eines unserer stärksten Alben war. Darum haben wir gesagt, wir machen wieder das, worauf wir uns verstehen und freuen uns, wenn die Leute daran auch Freude haben.
Ihr steht seit 20 Jahren in Originalbesetzung auf der Bühne, habt mehr als 600 Konzerte gespielt. Ist es nach so langer Zeit schwierig, neue Themen zu finden?
Nein, ehrlich gesagt gar nicht. Das neue Album ist vom Arbeitsprozess her eines derjenigen, die am schnellsten draußen waren.
Ihr habt mit Günther Sigl gemeinsam die Geschichte der Rosi aus dem Sperrbezirk weitererzählt. Wie kam's dazu?
Ich hatte ganz spontan die Frage im Kopf, wie es dieser fiktiven Figur aus dem Spider Murphy Gang-Song heute geht. Ich hab angefangen, die Geschichte weiterzuerzählen und dann hatten wir das große Glück, dass Günther Sigl die Idee cool fand und gesagt hat, da ist er gerne dabei. Das ist schon ein ganz besonderer Song auf dem Album. Allein die Tatsache, dass jemand, der vor 30 Jahren angefangen hat, eine Geschichte zu erzählen, sie heute mit uns weitererzählt, ist der Hammer.
In eurem Song „Liebe und Hass" heißt es, ihr liebt Interviews mit guten Fragen und hasst die Frage nach eurem Bandnamen. Dann fragen wir anders: Gab es zu Gründungszeiten je einen anderen seriösen Anwärter?
Ganz ehrlich: es gab nie einen anderen Anwärter auf den Namen. Es war zwar schon so, dass wir jede Woche anders geheißen haben, weil wir viel gefreestyled haben. Der Name, auf den sich am meisten gereimt hat, war dann für ein paar Tage der Name der Band. Für unseren ersten großen Auftritt wurden dann Flyer gedruckt und da stand eben gerade „Blumentopf". Dabei ist es dann geblieben.
Ihr habt angekündigt, dass bei den Shows im Dezember die zwei Jahrzehnte Bandgeschichte ordentlich gefeiert werden und die Tour etwas ganz besonderes werden wird. Was dürfen die KonzertbesucherInnen erwarten?
Wir haben jetzt sieben Alben und zwanzig Jahre Blumentopf. Wir werden aus dieser Anfangszeit viel ins Programm aufnehmen und die Live-Band zuhause lassen. Das wird wieder ganz klassisch, mit 2 Turntables und vier Mikros, ganz spontan, ohne viele Leute koordinieren zu müssen. Jeder, der uns schon mal live gesehen hat, weiß, dass wir es uns nicht nehmen lassen, ein-zwei Freestyle-Sessions einzubauen. Das wird geil.
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schaumedia: Warum heißt eure neue Platte „Nieder mit der GbR"? Was hat das für eine Bedeutung für euch?
Blumentopf: „GbR" bedeutet ja „Gemeinschaft bürgerlichen Rechts", ein Zusammenschluss von Leuten, die irgendeine Art von Business betreiben - was Musik ja auch ist. Nieder mit der Blumentopf-GbR heißt für uns, es lebe die Band und alles was mit dem Geschäft zu tun hat, bleibt aus dem Studio draußen.
Heißt das, ihr geht wieder back to the roots?
Vom Sound her und der Art, wie es sich angefühlt hat, das Album zu machen auf jeden Fall. Auf uns ist in letzter Zeit so viel Veränderung eingeprasselt. Ein neues Label, neues Management, da mussten wir uns viel mit Business beschäftigen und haben natürlich bei Geschäftsmeetings auch viel diskutiert und gestritten. Das musste sein, war aber nicht unbedingt schön. Aber das Album ist von der ganzen Arbeitsweise her genauso entstanden wie früher: Freunde, die sich treffen und zusammen Sound machen. Im Gegensatz zu dem eher härteren letzten in-die-Fresse-Album klingt das Neue wieder wie ein klassisches Blumentopf-Album.
In den letzten Jahren gab es ja einige Soloprojekte, manche musikalischer, andere akademischer Natur. War es für euch wichtig, auch mal ein eigenes Ding durchzuziehen - abseits vom Topf - um als Band wieder einen gemeinsamen Nenner zu finden?
Das hatte eigentlich gar nicht so viel mit den Soloprojekten zu tun, sondern eher damit, dass wir mit dem „Musikmaschine"-Album unbedingt was anderes machen wollten. Es war wichtig für uns als Band, die Instrumente selber einzuspielen und alles mal selbst auszuprobieren. Aber rückblickend gesehen sind wir nicht der Meinung, dass das eines unserer stärksten Alben war. Darum haben wir gesagt, wir machen wieder das, worauf wir uns verstehen und freuen uns, wenn die Leute daran auch Freude haben.
Ihr steht seit 20 Jahren in Originalbesetzung auf der Bühne, habt mehr als 600 Konzerte gespielt. Ist es nach so langer Zeit schwierig, neue Themen zu finden?
Nein, ehrlich gesagt gar nicht. Das neue Album ist vom Arbeitsprozess her eines derjenigen, die am schnellsten draußen waren.
Ihr habt mit Günther Sigl gemeinsam die Geschichte der Rosi aus dem Sperrbezirk weitererzählt. Wie kam's dazu?
Ich hatte ganz spontan die Frage im Kopf, wie es dieser fiktiven Figur aus dem Spider Murphy Gang-Song heute geht. Ich hab angefangen, die Geschichte weiterzuerzählen und dann hatten wir das große Glück, dass Günther Sigl die Idee cool fand und gesagt hat, da ist er gerne dabei. Das ist schon ein ganz besonderer Song auf dem Album. Allein die Tatsache, dass jemand, der vor 30 Jahren angefangen hat, eine Geschichte zu erzählen, sie heute mit uns weitererzählt, ist der Hammer.
In eurem Song „Liebe und Hass" heißt es, ihr liebt Interviews mit guten Fragen und hasst die Frage nach eurem Bandnamen. Dann fragen wir anders: Gab es zu Gründungszeiten je einen anderen seriösen Anwärter?
Ganz ehrlich: es gab nie einen anderen Anwärter auf den Namen. Es war zwar schon so, dass wir jede Woche anders geheißen haben, weil wir viel gefreestyled haben. Der Name, auf den sich am meisten gereimt hat, war dann für ein paar Tage der Name der Band. Für unseren ersten großen Auftritt wurden dann Flyer gedruckt und da stand eben gerade „Blumentopf". Dabei ist es dann geblieben.
Ihr habt angekündigt, dass bei den Shows im Dezember die zwei Jahrzehnte Bandgeschichte ordentlich gefeiert werden und die Tour etwas ganz besonderes werden wird. Was dürfen die KonzertbesucherInnen erwarten?
Wir haben jetzt sieben Alben und zwanzig Jahre Blumentopf. Wir werden aus dieser Anfangszeit viel ins Programm aufnehmen und die Live-Band zuhause lassen. Das wird wieder ganz klassisch, mit 2 Turntables und vier Mikros, ganz spontan, ohne viele Leute koordinieren zu müssen. Jeder, der uns schon mal live gesehen hat, weiß, dass wir es uns nicht nehmen lassen, ein-zwei Freestyle-Sessions einzubauen. Das wird geil.