Stuttgart - In diesen Tagen ernten junge Menschen viel Spott, nachdem einige Jugendliche in den Medien bekundet hatten, Partys sehr zu vermissen. In der Coronakrise sei dies Jammern auf hohem Niveau, gaben die Älteren zurück, in anderen Ländern wüchsen nämlich Jugendliche wirklich ohne Perspektiven heran.
Tatsächlich stecken sich zwar zur Zeit in Deutschland mehr jüngere Bürger mit dem Coronavirus an – das zeigt sich daran, dass die Zahlen steigen, nicht aber die Todesraten. Doch eine Mehrheit der Jungen respektiert die Coronaregeln. Statt zu reisen, verschwitzt zu tanzen und Körperflüssigkeiten auszutauschen, tragen Jugendliche in der Shopping Mall Masken und essen bei Mama zu Hause. 2020 ist kein gutes Jahr, um 20 zu sein, sagte neulich der französische Präsident Macron.
Studien zeigen schon jetzt die langfristigen Folgen für diese Generation
Doch für die Jungen geht es um mehr als Partys. Die Generationen Z und Y, also die heute 15- bis 35-Jährigen, stehen am Beginn der Lebensplanung. Die einen wollen endlich ins Auslandsjahr aufbrechen oder suchen einen Ausbildungsplatz, die anderen vielleicht einen Partner zur Familiengründung. Beides ist erheblich erschwert oder gar unmöglich geworden.
Und Studien zeigen schon jetzt, dass die Krise langfristige Folgen für diese Generation haben wird. Wirtschaftswissenschaftler sprechen von sogenannten Vernarbungseffekten. In Schule und Studium verpassen die Jungen viel, beim Einstieg in den Beruf werden sie krisenbedingt schlechter bezahlt, was sich vermutlich über das gesamte Erwerbsleben gerechnet nicht ausgleichen lassen wird.
[...]
(Vollständiger Text nur für Abonnenten)
Rétablir l'original