Es braucht konkrete Zielquoten und Zeitlimits für den Plastikverbrauch, die es einzuhalten gilt, findet Elena Matera.
Ein guter Aperitif - so könnte man den von Umweltministerin Svenja Schulze vorgestellten Fünf-Punkte-Plan betiteln. Ein vielversprechender Vorgeschmack, mehr aber auch nicht. Die Mission der SPD-Politikerin: Dem Plastikmüll den Kampf ansagen. Es sollen unter anderem Verpackungen umweltfreundlicher gestaltet und Einwegprodukte reduziert werden. Schulze setzt außerdem auf eine Selbstverpflichtung des Handels, überflüssige Verpackungen zu vermeiden.
Eine Trendwende - so präsentiert sie feierlich den Plan. Doch das ist er nicht. Er setzt in erster Linie auf freiwillige Maßnahmen und damit wurden bisher die wenigsten Umweltprobleme gelöst. Plastik gefährdet Umwelt und Gesundheit. Es befindet sich in Lebensmitteln, Kosmetikartikeln, selbst in unseren Körpern. Die Politik muss die wachsende Plastikflut konsequenter bekämpfen.
Weniger Plastik: Umweltministerin will SelbstverpflichtungEine freiwillige Selbstverpflichtung des Handels ist zwar ein guter Kompromiss für die Industrie, aber ein sehr schlechter für die Umwelt. Es müssen dringend Verbote und gesetzliche Regelungen her. Es braucht konkrete Zielquoten und Zeitlimits für den Plastikverbrauch, die es einzuhalten gilt. Die sicherlich wirkungsvollste Maßnahme ist die Erhöhung der Plastikpreise. Mit dem Fünf-Punkte-Plan hat die Politik zwar die Thematik erkannt. Eine echte Trendwende wäre allerdings: kein Kuschelkurs mit der Industrie und voller Einsatz für die Umwelt.