02.11.2014 - Sonja Ablinger (SPÖ) im Gespräch mit Dieter Zirnig und Dominik Leitner (neuwal.com).
Dienstag Abend, Anfang Oktober. Wir fahren mit dem Zug von Wien nach Linz, um mit Sonja Ablinger über Gründe und Hintergründe von ihrem Rücktritt als Landesfrauenvorsitzende der oberösterreichischen SPÖ mit Jahresende 2014 zu sprechen. Im Wissensturm reden wir mehr als 90 Minuten über Frauenpolitik, die Zukunft der Sozialdemokratie und über das kommende interne Schiedsgericht.
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Dienstag Abend, Anfang Oktober. Wir fahren mit dem Zug von Wien nach Linz, um mit Sonja Ablinger über Gründe und Hintergründe von ihrem Rücktritt als Landesfrauenvorsitzende der oberösterreichischen SPÖ mit Jahresende 2014 zu sprechen. Im Wissensturm reden wir mehr als 90 Minuten über Frauenpolitik, die Zukunft der Sozialdemokratie und über das kommende interne Schiedsgericht.
neuwal (Dieter Zirnig): Schönen guten Tag, Frau Ablinger. Wir von neuwal.com, sind jetzt in Linz, im Wissensturm. Bevor wir zu den aktuellen Themen kommen, möchten wir gerne von Ihnen wissen wer Sie sind und was Sie genau innerhalb der SPÖ machen?
- Sonja Ablinger (SPÖ): Beruflich bin ich Lehrerin und unterrichte in einer Neuen Mittelschule in Linz. Ich bin 48 Jahre und schon ziemlich lange in der SPÖ. Ich bin dort einen ganz klassischen Weg gegangen: Beginnend mit Klassensprecherin, stellvertretende Schulsprecherin, dann bin ich irgendwann in die Schülerorganisation Aktion Kritischer Schüler und Schülerinnen gekommen, danach in die Sozialistische Jugend. Und irgendwann schluckt einen dann die Mutterpartei und so wurde ich innerhalb der SPÖ ein bisschen tätig.
Außerdem habe ich immer schon Frauen- und Mädchenarbeit gemacht. Seit 2005 bin ich Landesfrauenvorsitzende der SPÖ Frauen. Im Parlament war ich von 1996 bis 1999 und jetzt eben wieder von 2006 bis 2013.
Wenn Sie sagen: "Klassischer Weg" - hat das einen negativen Touch? [DZ]
- Nein, eigentlich gar nicht. Sondern das ist einfach ein Weg, der gar nicht so unlogisch ist: Wenn man sich in der Schülervertretung engagiert, kommt man auf erste politische Fragen zu sprechen bzw. auch in der Schülervertretungswahl bin ich von der AKS angesprochen worden, ob ich nicht auf ein Seminar mitfahren will. Und das macht man einfach, weil es interessant ist und weil man viel dazu lernt. Der Weg zur Sozialistischen Jugend ist nicht weit, wenn man sich politisch als Jugendliche organisiert - schließlich war es bei mir die Friedensbewegung, die mich politisierte.
Eine eigene Frage ist, ob man sich auch in der SPÖ engagiert. Also, aus dieser Haltung heraus: -
"Wir kritischen jungen Menschen wollen die SPÖ verändern und das kann man sozusagen nur, wenn man dort auch die Stimme erheben und sich entsprechend einbringen kann". Das war zwar kein logischer aber ein nicht unüblicher Weg.Zitat Sonja Ablinger
- Und ich meine das jetzt gar nicht negativ, sondern, das wappnet einen durchaus. Ich habe es immer schon als großen Vorteil empfunden - in meiner Tätigkeit im Parlament, auch als Frauenvorsitzende in Jugendorganisationen zu lernen, wie man politische Auseinandersetzungen führt und sich inhaltlich auch zu schulen. Das ist ein Handwerkszeug und das sind Stützen, die man braucht.
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