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Friedlich auf dem Acker tanzen

Foto: David Graaff

Die Delegierten der Guerilla Farc haben auf ihrer Konferenz das mit der kolumbianischen Regierung geschlossene Friedensabkommen angenommen. Die Farc müssen sich nun als politische Partei bewähren.

von David Graaff


So sehr sie sich auch bemühen, der berühmte Funke will nicht überspringen. Salsa-n-Groove heißt die Band, die auf einer Bühne mitten auf einem Acker in der Yarí-Ebene im kolumbianischen Departamento Caquetá steht. Immer wieder ruft der Sänger die Zuhörer zum Tanzen auf, doch die meisten bleiben auf ihren weißen Plastikstühlen sitzen. Erst als die Band aus der Hauptstadt Bogotá die Bühne verlässt und die Rebeldes del Sur, ein Folkloreorchester der Guerilla Farc, zu spielen beginnen, erheben sich die Guerilleros und Guerilleras, um sich im Paartanz und in Gummistiefeln elegant über den Acker zu bewegen. Auf der Leinwand über ihnen prangt der Schriftzug »10. Nationale Guerillakonferenz« und die Silhouette des Konterfeis von Manuel Marulanda, genannt »Tirofijo«, jenes legendären Kommandeurs, unter dessen Führung die Farc zur schlagkräftigsten Guerilla des Kontinents wurden und der 2008 nach mehr als 40 Jahren in den Reihen der Rebellen starb.


Sie bestimmen mit Delegierte auf der Farc-Konferenz
Sie bestimmen mit. Delegierte auf der Farc-Konferenz (Foto: David Graaff)


Die Guerillakonferenz ist die höchste Entscheidungsinstanz der Farc, auf ihr haben die »Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens« vergangene Woche die bei den Friedensverhandlungen in Havanna mit der kolumbianischen Regierung getroffenen Vereinbarungen angenommen und damit zugleich ihre Auflösung als militärische Organisation beschlossen.


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