Bei der Nationalen Konferenz in El Diamante herrscht gelöste Stimmung, auch wenn manches noch ungeklärt ist
»Es macht schon ein wenig traurig, es abzugeben«, sagt Elkin und stützt sich auf sein PMK-Maschinengewehr aus russischer Fabrikation. »Sie hat einem oft das Leben gerettet«, sagt er über die schwere Waffe und schaut sie beinahe ein wenig wehmütig an. Nur noch wenige Wochen, dann wird er sie an eine UNO-Kommission übergeben, die die Entwaffnung der Bewaffneten Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) überwachen wird.
Der Startschuss für die sechsmonatige Demobilisierung fällt am 27. September, einen Tag nachdem in der historischen Hafenstadt Cartagena de Indias das in Havanna ausgehandelte Friedensabkommen feierlich unterzeichnet wird und 50 Jahre bewaffneten Konflikts mit dem kolumbianischen Staat formal enden werden.
Doch zuvor müssen die FARC darüber beraten, wie der Übergang in eine politische Partei vonstatten gehen soll. Dazu haben sich diese Woche rund 300 Delegierte zur Nationalen Guerillakonferenz in dem kleinen Weiler El Diamante in der Yarí-Ebene getroffen. Die Region hunderte Kilometer südlich von Bogotá ist seit Jahrzehnten unter Kontrolle der FARC. Hier, wo die östliche Anden-kordillere zum östlichen Flachland, den »Llanos Orientales«, hin abfällt, hatten sie in den 80er Jahren ihr Hauptquartier, und auch während der gescheiterten Friedensverhandlungen von Caguán (1998-2002) gehörte das Gebiet zur entmilitarisierten Zone, das vollständig unter Kontrolle der Rebellen stand.
Jetzt ist die FARC-Spitze, das sogenannte Sekretariat, hierhin zurückgekehrt, ...Rétablir l'original