Kann Literatur Krisen und Kriege vorhersagen? Der Tübinger Literaturwissenschaftler Jürgen Wertheimer ist davon überzeugt. Selbst das Verteidigungsministerium wurde neugierig. Und Wertheimer vermeldet erste Erfolge.
Von Daniela Biehl
Es ist Krieg, mitten in Europa. Und für manch einen fühlt sich das ganz und gar unwirklich an, als seien wir da hineingerutscht. Doch kein Krieg ist plötzlich da. Krieg beginnt in den Köpfen der Menschen, mit Worten, mit ideologischen Parolen. Und konstruierten Feindbildern.
Davon ist Jürgen Wertheimer überzeugt. Denn: Die Mission des Tübinger Literaturwissenschaftlers klingt wahnwitzig, ist aber genau die, durch Lektüre von Büchern Konflikte und Kriege vorherzusagen. Sein „Cassandra“-Projekt, in dem er Literatur auf schlummernde Bedrohungen hin untersucht, wurde sogar vom Bundesverteidigungsministerium für drei Jahre gefördert.
„Mit Literatur blickst du in das Innere der Menschen“, sagt Wertheimer. Seine Stimme ist leise. Fast hätte man einen Getriebenen erwartet, der trotz Ruhestand einfach nicht aufhören kann, zu arbeiten. Und jetzt mit „Cassandra“ das womöglich größte Projekt seines Lebens stemmt.
Die ganze Geschichte gibt es hier: www.sk.de/11117795
Rétablir l'original