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Kein Bauer und kein Prinz

Eigentlich ist Regisseur Bertram Verhaag zufrieden: Sein Film " Der Bauer und sein Prinz" läuft seit Ende des letzten Jahres in den deutschen Kinos. Mehr als 30.000 Menschen haben sich bereist angesehen, wie sich Prinz Charles mit seinem Farmmanager David Wilson für die biologische Landwirtschaft engagiert und wie erfolgreich er damit ist. Für einen Dokumentarfilm ein beachtlicher Erfolg. "Der Film zeigt einen Prinzen, der nicht die landläufigen Vorurteile gegen ihn bedient, sondern der Verantwortung übernimmt und offen seine Meinung zu Problemen der konventionellen Landwirtschaft ausspricht", meint Verhaag. Doch wie es aussieht, werden die Engländer diese Seite ihres Prinzen nicht zu Gesicht bekommen. Die "Royal Press Office", die Kommunikationabteilung des britischen Könighaus, hat laut Verhaag verboten den Film in England und dem gesamten Commonwealth zu zeigen. "Obwohl immer eine Vertreterin des Press Office bei den Dreharbeiten anwesend war, entzog man uns nach erfolgreicher Abnahme des Films, das Veröffentlichungsrecht für England und die Länder außerhalb Europas," sagt der. Filmemacher. Er glaubt: "Die Offenheit des Prinzen in seinen Äußerungen bescherte uns das Verbot."

Vorschläge gesucht, um England zu infiltrieren

Einen Prozess gegen das Königshaus zu führen, scheint dem Filmemacher "nicht gerade erfolgsversprechend", man sei aber offen für "Ideen wie wir Großbritannien weiter infiltrieren können." Zuschauer würden bereits die englische Version des Films auf eigene Kosten an ihre privaten Kontakte auf der Insel schicken, so Verhaag. Auch das deutsche Fernsehen ist an biologisccher Landwirtschaft offenbar nicht ganz so interessiert. Regisseur Bertram Verhaag geht daher einen ungewöhnlichen Weg. Er hat seine Zuschauer aufgerufen, den öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten zu schreiben, warum sie den Film so wichtig finden und welche Gefühle der Film bei ihnen hinterlassen hat, so "wie sie es mir bei den zahlreichen Diskussionen nach dem Film vermittelt haben." Verhaag gibt die Hoffnung nicht auf, doch noch einen Sendeplatz für das Thema, das ihm so sehr am Herzen liegt, zu ergattern. "Was ich von den Protagonisten meiner Filme gelernt habe, ist nicht aufzugeben", sagt er.

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