4 abonnements et 2 abonnés
Article

Die Play-offs fest im Visier - der neue EV Landshut

Die Vorzeichen stehen gut für die Landshuter Zielsetzung - die Play-offs. (Foto: dpa/picture alliance/Pressehaus)

Es herrscht Aufbruchsstimmung am Gutenbergweg. Der Stadionbau befindet sich in den letzten Zügen und auch der Kader kann sich mehr als nur sehen lassen. Nach zwei Jahren ohne Play-offs soll es im dritten Jahr der Zugehörigkeit zur DEL2 endlich klappen - bei genauerer Betrachtung muss das Ziel dabei sogar eher Platz sechs als Platz zehn heißen.

Vieles ist neu beim EVL, um nicht zu sagen fast alles - 17 Abgänge, 16 Neuzugänge, und was für welche. Mit Marco Pfleger läuft der letztjährige Top-Scorer der DEL2 nun an der Isar auf. Gemeinsam mit Zach O´Brien und Marcus Power hätte der gebürtige Peißenberger ein Scoring-Trio der Extraklasse bilden sollen, doch es kam anders. Die beiden Kanadier O´Brien und Power zogen es vor, trotz gültiger Arbeitspapiere beim niederbayerischen Traditionsverein in ihrer Heimat zu bleiben und unterschrieben bei den Toronto Marlies in der AHL - ein äußerst zweifelhafter Zug.

Lange Jammerei gab´s nicht, dafür war auch keine Zeit. Es musste Ersatz für die beiden frei gewordenen Kontingentstellen her und man wurde mit Brandon Alderson und Sahir Gill fündig. Zwei Kanadier, von denen mit Gill auch ein DEL-erfahrener Spieler dazustößt. Die weiteren Importpositionen belegt ein Schweden-Duo: Abwehrbulle Robin Weihager und der aus Freiburg gekommene Andree Hult. Dazu kommen noch weitere hochkarätige Transfers in der Offensive: Thomas Holzmann, Julian Kornelli und Davis Koch - geballte Angriffspower an der Isar.

Defensiv setzt man überwiegend auf bewährtes Personal, hat sich aber auch hier namhaft verstärkt. Andreas Schwarz kommt wie Pfleger aus Tölz und mit Benedikt Brückner trägt künftig ein Mann das EVL-Trikot, der über 500 DEL-Spiele auf dem Buckel hat. Sollte das nicht reichen, hat man mit Dimitri Pätzold und dem aus Ravensburg gekommenen Olafr Schmidt ein für Zweitligaverhältnisse mehr als ordentliches Torhütergespann. Unterstützt werden die beiden von Eigengewächs Nico Pertuch. Mit Fabian Belendir und Moritz Serikow gehören zwei weitere Jungspunde aus der EVL-Talentschmiede zum diesjährigem DEL2-Kader.

Die vielen Neuen gemischt mit jungen hungrigen Talenten, zu denen auch der von den Kölner Junghaien nach Niederbayern gewechselte Daniel Bruch zählt, und den „alten Hasen" wie Max Forster und Stephan Kronthaler hat der EVL ganz klar das Zeug ein entscheidendes Wörtchen um die Play-offs mitzureden.

Dafür spricht auch die Kontinuität auf der Trainerposition. Mit Leif Carlsson und Ales Jirik stehen dieselben Chefanweiser hinter der Landshuter Bande wie im Vorjahr. Sie sollen die Entwicklung des letzten Jahres fortsetzen, in dem man knapp an Platz zehn gescheitert war. Dieser zehnte Platz und damit die Pre-Play-offs sind das nach außen hin kommunizierte Ziel. Mit Blick auf die Zahlen und die Namen des neuen Kaders sowie der neuen Strukturen am Gutenbergweg kommt man aber eigentlich nicht darum herum von Platz sechs zu sprechen.

Apropos neue Strukturen - drei Bauabschnitte, über 20 Millionen Euro, 4448 Plätze. Das Eisstadion am Gutenbergweg zeigt ein völlig neues Gesicht. Von einer Renovierung in drei Abschnitten zu sprechen, trifft den Nagel nicht auf den Kopf, denn eigentlich ist alles neu bis auf die Eisfläche selbst - aus dem altehrwürdigen, aber auch maroden alten Eisstadion am Gutenbergweg ist ein modernes, neues Schmuckkästchen des Landshuter Eishockeys geworden oder wie es EVL-Legende Alois Schloder formuliert: „Ich sage es jedem, der es hören will: Es ist das schönste Stadion in Deutschland in dieser Größenordnung bis 5000 Zuschauer. Es ist ein völlig neues Stadion!"

Und Stand jetzt darf der EVL seine neue Heimat auch voll machen. Bis die Cracks von Coach Leif Carlsson aber vor dem eigenen Anhang im neuen Wohnzimmer auflaufen dürfen, dauert es noch bis zum 31. Oktober. Bis dahin stehen für die Dreihelmenstädter zu Saisonbeginn acht Auswärtspartien in Folge an, bevor dann der November mit Ausnahme des Gastspiel in Kaufbeuren zum reinen Heimmonat wird - schwierige, aber machbare Umstände zu Beginn der Spielzeit.

Mit dem jüngsten 8:0-Erfolg im Testspiel gegen Bad Tölz und auch dem Sieg bei den Kassel Huskies haben die Niederbayern bewiesen, dass sie bereit sind. Das gilt es nun auch auf das Eis zu bringen, wenn es am Freitag endlich losgeht!

Hockeyweb-Prognose: Der EVL spielt um die ersten sechs Plätze!

Rétablir l'original