Im Grunde war ich mit fünfzehn schon Profi.
Also sind Sie seit...
Das rechnen Sie jetzt bitte nicht aus!
Gemessen daran, dass Sie zwanzig Millionen Platten verkauft haben und schon so lange im Geschäft sind, wirken Sie noch immer recht selbstkritisch.
Glauben Sie mir, ich zerfleische mich immer noch selbst. Ich kann bis zum Unerträglichen selbstkritisch sein, was meine Musik und mein Spiel angeht. Andererseits brauche ich nicht wirklich das Urteil anderer Leute, um zu wissen, ob das, was ich mache, gut ist oder nicht. Das mache ich mit mir selbst aus. Und mit meinen engsten Freunden. Bei dem neuen Album hatte ich durchaus erwartet, dass der eine oder andere fragt: Warum hast du ein solches Album gemacht? Das hat ja gar nichts mit „The Look of Love“ zu tun! Das ist bislang aber nicht passiert.
Sie haben einmal gesagt: Ich bin eine Klavierspielerin, die auch singt. Und nicht wirklich eine Sängerin. Gilt das immer noch?
Klar. Ich bin keine Cassandra Wilson, keine Diane Reeves, keine Sarah Vaughan. Ich bin die, die ich bin.
Das bedeutet?
Ich habe kein Problem damit, einmal nicht zu singen. Im Gegenteil: Paul McCartney nur mit dem Instrument zu begleiten, hat großen Spaß gemacht. Ich bin sicher auch nicht die großartigste Klavierspielerin der Welt. Ich glaube aber, dass ich eine ziemlich gute Begleiterin bin - und das ist gar nicht so leicht. Beim Begleiten kann man viel falsch machen. Vor allem darf man nicht zu viel spielen.
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