Zum 80. Geburtstag stellt er sich Dieter Hallervorden die besten Fragen am liebsten selbst
Dieter Hallervorden wird 80 Jahre alt. Das heißt Medienpräsenz, und die lässt sich natürlich gut nutzen, um aktuelle Projekte zu bewerben. Sein neuer Film „Chuzpe - Klops braucht der Mensch" läuft in der ARD am heutigen Ehrentag zur Primetime.
Für die musikalische Einstimmung aufs Fest hat Herr Hallervorden selbst gesorgt und einen Tag vorher den Song mit dem etwas umständlichen Titel „Ihr macht mir Mut (In dieser Zeit)" herausgebracht. Das Kinderlied mit politischer Botschaft ist ein Dankeschön an die Fans, die ihm, man kann es sich denken, Mut machen „in dieser durchgeknallten Welt, die allein kein Schwein aushält".
Bei so vielen Eisen im Feuer verstehen wir natürlich, dass Zeit ein knappes Gut in Didis Leben ist, aber was ihn zu diesem Ausbruch bewegt hat, wollten wir dann doch gerne wissen. Interview-Fragen erbat Herr Hallervorden sich aufgrund des vollen Terminkalenders per Mail, doch mit der Fülle an Anfragen war er dann wohl doch überfordert.
Entgegen seiner neuesten Weisheit „Alt ist, sich mit sich bequemen. Jung ist, sich was vorzunehmen" beschloss Hallervorden daraufhin offenbar, dass er sich die besten Fragen doch immer noch selbst stellen könne. Im angeblichen „Best of" der eingegangenen Interview-Fragen scheint der Sprachstil des Comedy-Altmeisters verdächtig durch - wenn er zum Beispiel von sich selbst wissen will, ob nicht die Medien „zu Dieter Hallervorden doch immer lieb" waren. Vielleicht gab es ja wirklich einen Journalisten, der unbedingt loswerden wollte, dass „dieser Song so frisch klingt, als wenn Sie nie mit dem Singen aufgehört hätten" oder dass das Geburtstagskind sich vom Palim-Palim-Komiker Didi zum ernsthaften Schauspieler „der ersten Liga" entwickelt habe.
Die Auswahl der insgesamt nur fünf „zusammengebauten" Fragen spricht in jedem Fall für sich. „So steht's in der Zeitung drin, was glauben die denn, wie blöd wir sind?" will Dieter Hallervorden in seinem Lied wissen und hat sich die Frage selbst offensichtlich schon beantwortet.
Wir schließen mit der fiktiven „Abschlussfloskel": „Wir gratulieren zum Ehrentag und danken Ihnen fürs Mutmachen."
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