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Mit ganzem Herzen Stadtoberhaupt

Zum Abschied bedanken sich Vertreter aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens bei Dr. Birgit Seelbinder. Die Festredner geizen nicht mit Superlativen und würdigen ihr Lebenswerk.


Marktredwitz - In einer langen Schlange haben die Ehrengäste des Abends gewartet, um Dr. Birgit Seelbinder zu gratulieren, ihr Geschenke zu überreichen, und um ihr alles Gute für ihre Zukunft zu wünschen. An ihrem vorletzten Abend als Oberbürgermeisterin suchte sie bei einem Festakt zu ihrer Verabschiedung viele Gespräche, ließ sich feiern und tauschte Anekdoten mit ihren Gästen aus.

Schließlich haben die 24 Jahre ihrer Amtszeit in Marktredwitz viele Spuren hinterlassen. "Ohne Übertreibung kann man sagen, dass damit auch eine Ära endet", sagte ihr langjähriger Stellvertreter Klaus Haussel. "Heute gilt es, für 24 Jahre Einsatz für das Allgemeinwohl und die Stadt Marktredwitz Danke zu sagen", ergänzte dritter Bürgermeister Horst Geißel.

Die Festredner und vor allem die Laudatorin Melanie Huml, Staatsministerin für Gesundheit und Pflege, geizten nicht mit Superlativen und lobenden Adjektiven. "Sie haben sich kämpferisch, begeisterungsfähig und schwungvoll gezeigt und dabei Disziplin, Zuverlässigkeit und Führungsqualitäten bewiesen", sagte Klaus Haussel. In 24 Dienstjahren sei Dr. Birgit Seelbinder gerade einmal 37 Tage krankheitsbedingt nicht im Dienst gewesen.

"Mit dem Elan, den man von ihr kennt, hat Dr. Birgit Seelbinder die Stadt Marktredwitz vorangebracht", sagte Melanie Huml. "Bei ihrer Wahl 1990 war sie die erste Frau, die in Bayern das Amt einer Oberbürgermeisterin ausübte, und nun tritt sie als dienstälteste Oberbürgermeisterin ab." Das sei bemerkenswert, schließlich lägen dazwischen viele Wahlen, in denen sich Seelbinder immer wieder dem Willen der Bürger gestellt habe. Viele wichtige Entscheidungen seien in diesen Jahren getroffen worden.


"Mit dem Elan, den man von ihr

kennt, hat Dr. Birgit Seelbinder die

Stadt Marktredwitz vorangebracht."


Melanie Huml, Staatsministerin für Gesundheit und Pflege


"Manchmal muss man unbeugsam sein, um Erfolge zu erzielen", sagte Melanie Huml. Bei ihrer Arbeit habe sich Seelbinder immer an höherer Stelle Gehör verschafft. "In der Staatsregierung weiß jeder, wer Dr. Birgit Seelbinder ist", sagte Huml.

Schon zu Beginn ihrer Amtszeit wartete mit der Sanierung der Chemischen Fabrik eine schwierige Aufgabe auf die neue Oberbürgermeisterin. "Ihnen war immer die Zusammenarbeit in der Region wichtig", lobte die Staatsministerin. "Parteigrenzen gab es bei Ihnen nicht." "Einen festen Platz in der bayerischen Geschichte haben Sie schon", sagte der Leiter der Staatlichen Berufschule Marktredwitz, Hans Ottmar Donnert. "Und einen festen Platz in unseren Herzen haben Sie sich ebenfalls erarbeitet."

Nun beginnt in Marktredwitz nicht nur eine neue Ära, sondern für Dr. Birgit Seelbinder auch ein neuer Lebensabschnitt. "Chor, Computer und Cappuccino" stehen - wenn alles gut geht - in Zukunft auf dem Terminplan der Oberbürgermeisterin a. D. "Einige Verpflichtungen habe ich trotzdem noch", sagte sie nach dem Festakt. Obwohl es schon einen Unterschied mache, ob zusätzlich die Arbeit in der Verwaltung warte.

"Wenn auch der Anlass für mich ein weinendes und ein lachendes Auge hinterlässt, so freue ich mich doch sehr über die hohe Wertschätzung, die Sie mir zeigen", sagte Dr. Birgit Seelbinder in ihren Dankesworten. "Ich danke allen meinen Mitarbeitern, meinem engeren Umfeld und nicht zuletzt meinem Mann, der mich all die Jahre begleitet, unterstützt - und auch ertragen - hat."

Mit dem Marktredwitz-Lied, das sich Dr. Birgit Seelbinder extra für diesen Abend von der Marktredwitzer Blasmusik gewünscht hatte, schloss sich der Kreis ihrer Amtszeit. "Ich habe den Abend sehr positiv erlebt", sagte sie, "und bin dankbar für alle Menschen, die hierher gekommen sind."