Berlin. Nach den Hochwasserkatastrophen vor allem in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen könnten die Beiträge für Elementarschädenversicherungen künftig steigen. „Die Versicherungsprämien müssen immer risikoadäquat sein, sonst kann das System Versicherung nicht nachhaltig funktionieren", teilte Axel Rakette, ein Pressesprecher der Münchner Rückversicherungs-Gesellschaft (Muniche RE), dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) auf Anfrage mit.
Jedes Jahr würden die Verträge zwischen den Erstversicherern und den Rückversicherern neu ausgehandelt, sagte Oliver Süß, Pressesprecher der Hannover Rück, dem RND. Dabei fließe die Risikoerfahrung des Vorjahres stets mit ein. „Wenn viel passiert, steigt der Preisdruck in den Verhandlungen", sagte er. Und dieses Jahr drohe zahlreich an Naturkatastrophen zu werden.
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Die Versicherungsdichte in Deutschland sei indes sehr unterschiedlich. In Baden-Württemberg etwa seien vergleichsweise viele Menschen gegen Elementarschäden abgesichert, weil es in dem Bundesland noch vor wenigen Jahren eine Pflicht gegeben habe. Anderswo sehe es hingegen ganz anders aus.
46 Prozent der Wohngebäude in Deutschland sind nach Angaben der Münchner Rückversicherungsgesellschaft gegen Überschwemmungen versichert. „Risikoschutz beginnt aber bereits davor, etwa mit geeigneten Präventionsmaßnahmen und Transparenz darüber, ob man in besonders gefährdeten Gebieten wohnt", sagte Rakette weiter.
Rückversicherungen wie Muniche Re oder Hannover Rück bieten Erstversicherern Versicherungsschutz, bei denen wiederum das Geschäft mit den Endkunden liegt. Mit höheren Preisen beim Rückversicherer steigen schließlich auch die Beiträge der Versicherten bei ihren Erstversicherern an. Muniche Re und Hannover Rück gehören zu den größten Rückversicherern.