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Teltow - Rudi hat schon bessere Tage gesehen. Der asiatische Damhirsch ist mit seinen 20 Jahren bereits ein Greis, unter dem Winterfell sind spitze Knochen erkennbar. Doch Rudi hält sich wacker auf den Beinen und meldet sich ab und an lautstark.
Er ist der letzte seiner Art im Vogelpark und Streichelzoo Teltow. Vom Betreiber Lothar Lübeck erhält er sein Gnadenbrot. Doch damit könnte es bald vorbei sein. Wegen des Lockdowns steht der Betrieb vor dem Ruin, Corona-Hilfen bekommt er nicht.
"Für die Zwergziegen ist es am schlimmsten", sagt Lübeck. Sie würden die Besucher vermissen und sich langweilen. Auch an den Alpakas im Nachbargehege scheint der Corona-Blues nicht spurlos vorüberzugehen.