Derzeit gibt es in Bayern so viele Baustellen auf den Straßen wie lange nicht mehr. Das Bayerische Rote Kreuz schlägt nun Alarm - und fordert eine bessere Absprache zwischen den zuständigen Bauämtern und den Rettungsdiensten.
Derzeit gibt es in Bayern so viele Baustellen auf den Straßen wie lange nicht mehr. Das Bayerische Rote Kreuz schlägt nun Alarm - und fordert eine bessere Absprache zwischen den zuständigen Bauämtern und den Rettungsdiensten.
Manchmal geht es um jede Sekunde, wenn die Ersthelfer des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) zu einem Notfallpatienten gerufen werden. Doch in letzter Zeit verlieren sie dem BRK zufolge immer häufiger wichtige Zeit: Wegen der vielen Baustellen in ganz Bayern stehen die Rettungskräfte beispielsweise im Stau, müssen längere Umwege in Kauf nehmen oder kommen teilweise mit dem Einsatzwagen erst gar nicht zum Einsatzort.
80 Prozent der Kreisverbände haben mit Baustellen zu kämpfenDas BRK schlägt deshalb nun Alarm: Laut einer internen Erhebung haben 80 Prozent der Kreisverbände in ihren Einsatzgebieten mit Baustellen zu kämpfen. Knapp die Hälfte gibt sogar an, dass sich die zuständigen Baureferate nicht ausreichend mit den Rettungsdiensten absprechen.
"Es ist unser Anliegen, dass in dem Moment, in dem eine Baustelle geplant ist, die Hilfsorganisationen mit einbezogen werden - und zwar von Anfang an." Theo Zellner, BRK-Präsident Augsburg informiert BRK nur über große BaustellenZwar tun dies bereits sehr viele Baureferate. In Augsburg - wo es derzeit 750 Baustellen gibt - werde das zum Beispiel nur bei den "wirklich großen Baustellen" getan, so Lothar Ellenrieder vom BRK-Kreisverband Augsburg. Das Baureferat der Stadt Augsburg sagt dazu, dass die Baustellen meist dringend notwendig seien. Aber:
"Dann kommt es darauf an, Rettungsdienste im Vorfeld darauf hinzuweisen, dass sie diese Baustellen weiträumig umfahren, um eben nicht im Stau zu stehen." Gerd Merkle, Baureferent der Stadt Augsburg BRK: Es geht um MenschenlebenDerzeit wird in Bayern so viel gebaut wie lange nicht mehr. Besonders fordernd für das BRK sind laut BRK-Präsident Zellner die dauerhaften Baustellen auf den Autobahnen A3, A7 und A71. Hier wurden von den Rettungsdiensten und Feuerwehren bereits spezielle Einsatzkonzepte entwickelt. In Einzelfällen werden dort nämlich Motorradstaffeln eingesetzt, um bei Stau schneller bei den Notfallpatienten sein zu können.
"Es geht nicht um irgendeine Dienstleistung, die behindert wird, sondern um die Rettung von Menschenleben." Theo Zellner, BRK-PräsidentFerienzeit ist Baustellenzeit - in Bayern gibt es so viele Baustellen auf den Straßen, wie lange nicht mehr. Und die machen auch den Rettungsdiensten massive Probleme, sorgen für Umwege und gefährliche Verzögerungen. So zum Beispiel auch in Augsburg.