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Einweihung: Ministerin lobt die Hospiz-Initiative

Dr. Norbert Spilok zeigt Sozialministerin Kristin Alheit das Hospiz-Zentrum in der Moltkestraße. Besonders angetan war die Ministerin vom Raum der Stille. Foto:Norden

Neumünster | Nach 100 Tagen ist es Zeit für eine Zwischenbilanz: Die Hospiz-Initiative hat sich sehr gut in ihrer neuen Anlaufstelle an der Moltkestraße 8 eingelebt. Davon konnte sich gestern bei der offiziellen Einweihung auch Sozialministerin Kristin Alheit ein Bild machen.

Der Verein begleitet seit knapp 20 Jahren Sterbende in ihrem Zuhause, im Seniorenheim und auf der Palliativstation im Friedrich-Ebert-Krankenhaus (FEK). Zunehmend bildet auch die Unterstützung von Angehörigen einen Schwerpunkt. Wer bisher Kontakt zur Hospiz-Initiative suchte, hatte allerdings keine zentrale Anlaufstelle: Das Büro des ambulanten Hospiz-Dienstes war bei der Pflege-Diakonie am Kantplatz, Veranstaltungen zur Trauer- und Sterbebegleitung fanden in den Kirchengemeinden oder in der Familienbildungsstätte im Parkcenter statt.

Die Bündelung aller Aufgabenbereiche an der Moltkestraße hat sich gelohnt, erklärte der erste Vorsitzende Dr. Norbert Spilok gestern während einer Feierstunde: „Wir registrieren deutlich mehr Anrufe. Manchmal stehen die Menschen auch direkt vor unserer Haustür. Das ist für uns ein großer Erfolg", konstatierte Spilok.

Auf 280 Quadratmetern sind unter anderem zwei Seminarräume entstanden, in denen die Ehrenamtlichen für die Sterbe- und Trauerbegleitung ausgebildet werden. Der ambulante Hospiz-Dienst hat zwei moderne Büros bezogen, außerdem gibt es eine Bibliothek für Fachliteratur. Besonders stolz ist der Verein auf ein neues Angebot, das durch den Umzug möglich wurde. „Als erster ambulanter Hospiz-Dienst in Schleswig-Holstein bieten wir Ruheräume an", erklärt Vorstandsmitglied Erika Koepsell. Im sogenannten „stillen Bereich" können Angehörige von Sterbenden „Luft holen, wenn sie am Ende ihrer Kräfte sind", so Koepsell weiter. Für die Sanierung der alten Villa hat der Landesverein der Inneren Mission als Vermieter eine halbe Million Euro investiert.

Die Arbeit der Initiative wurde gestern von 50 Gästen honoriert. Sozialministerin Kristin Alheit war aus Kiel gekommen, um allen Mitwirkenden ihren großen Respekt auszusprechen: „Dank Ihnen erfahren Menschen im Land in ihrer letzten Lebensphase Geborgenheit, Fürsorge und Zuwendung und werden mit ihren Wünschen und Bedürfnisse wahrgenommen und respektiert. Sie tragen dazu bei, dass ein Sterben in Würde und in Selbstbestimmung möglich ist", lobte die Ministerin. Der demografische Wandel führe dazu, dass die Hospiz-Arbeit immer wichtiger werde. Außerdem lobte Kristin Alheit die Standortwahl: „Die Lage im Herzen von Neumünster zeigt, dass Hospiz-Arbeit in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist."

Der stellvertretende Stadtpräsident Bernd Delfs (SPD) würdigte vor allem die Arbeit der Ehrenamtlichen: „Ich komme bei meiner Arbeit mit Feuerwehrleuten, Sportlern und Kulturschaffenden in Kontakt, aber Sie haben sich wahrlich das schwerste Ehrenamt ausgesucht."

Das Lob beflügelt die Hospiz-Initiative. Dr. Norbert Spilok arbeitet bereits an weiteren Plänen für die Zukunft: „Wir wollen Angebote speziell für hinterbliebene Kinder organisieren und denken über eine engere Zusammenarbeit mit dem benachbarten Ansgarstift nach." Die enorme Motivation registrierte auch die Ministerin: „Ich werde bestimmt nicht das letzte Mal bei der Hospiz-Initiative in Neumünster gewesen sein", freute sie sich. >Interessierte können sich am 13., 15., 20. und 22. Mai jeweils von 10 bis 17 Uhr ein eigenes Bild vom Hospiz-Zentrum machen.

von Christina Norden erstellt am 08.Mai.2014 | 12:00 Uhr

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