16. Juli 2012 Von: Christiane Pütter
Kein Pokal und 30 SiegerZwar feierten nur rund 30 Mitglieder das diesjährige Sommerfest - die aber hatten Spaß für 100. Und Turniersieger gab's auch. Obwohl der Nachwuchspokal ausfiel.
In funkelnden Sektgläsern, von der letzten Sonne des Tages gestreift, glänzt orangeroter Aperol Sprizz. Sorgfältig steckt Armin ein Stückchen Frucht auf den Glasrand und reicht die duftende Köstlichkeit über die Theke. Doch einige Gläser werden wohl stehen bleiben - gerade einmal 20 Gäste haben sich am frühen Abend des 14. Juli im Clubheim eingefunden. Das diesjährige Sommerfest des GSC steht, so scheint es gegen 19 Uhr, unter keinem guten Stern. In der Innenstadt tobt der CSD, dafür geht auf den S-Bahn-Gleisen gar nichts - der MVV werkelt an der Stammstrecke. Und dann fällt auch noch der Nachwuchspokal aus. „So wenig Leute waren es ja noch nie", murmelt jemand überrascht. Doch der erste Eindruck täuscht.
Im Laufe des Abends finden sich insgesamt etwa 30 Mitglieder ein, und die lassen sich die gute Laune nicht nehmen. Schließlich beginnt der Abend mit einem guten Essen - Tomate-Mozzarella-Spießchen sowie Couscous-Salat, Fleischpflanzerl oder Kartoffelsalat und andere Leckereien sind geboten, danach locken sieben verschiedene Kuchen und Torten. Muffins und Brownies nicht mitgerechnet, versteht sich. Kurz vor acht eröffnet Präsidentin Angelika Fazekas das Buffet. „Das ist jetzt alles für uns", freut sich eine Dame. „Und wahrscheinlich können wir auch noch was mitnehmen", grinst eine andere.
Neue Quickstep-Technik: Flitz-Schritt mit Hut-Sprint
Allein beim Essen soll es ja nicht bleiben auf einem Tanzclub-Sommerfest. Und weil der Nachwuchspokal leider ausfällt, gibt es eben Turniere für alle. Beim ersten von insgesamt vieren müssen die Tänzer auf der Hut sein: Armin, der an diesem Abend nicht nur den Barmann und DJ, sondern auch noch den Conferencier gibt, setzt irgendjemandem einen Strohhut auf den Kopf. Den muss das jeweilige Paar so schnell wie möglich einem anderen Tänzer aufsetzen, denn sobald die Musik stoppt, ist das Paar mit Hut draußen. Unter viel Gelächter gerät der eingespielte Quickstep zu einer Art Flitz-Schritt mit Hut-Sprint. Als Gewinner bleibt der gänzlich unbehütete Simon (aus der Vorturnier-Gruppe bei Moni) auf dem Parkett, an seiner Seite Martina. Es soll, wie sich zeigen wird, nicht Simons einziger Sieg bleiben.
Beim zweiten Turnier klemmen sich die Tanzpaare Wäscheklammern an Revers oder Hemdkragen. Ziel ist jetzt, den Mittänzern möglichst viele davon wegzunehmen. Erstaunlich, wie mancher Herr mitten im Langsamen Walzer plötzlich zum Limbodancer mutiert - oder, wie gut die Paare plötzlich auf Tuchfühlung gehen, wenn eine stolze Reihe Klammern die Knopfleiste ziert! Der Geschickteste ist wiederum Simon - diesmal mit seiner „echten" Tanzpartnerin Judith.
Stichwort Tuchfühlung: Beim Wettkampf Nummer drei muss jedes Paar auf einem Werbeplakat tanzen, das bei jedem Musikstopp mittig gefaltet und somit immer kleiner wird. Wunderbar für die Damen - endlich werden sie auf Händen getragen! Am besten gelingt es Mark (B-Latein) mit „Ersatzdame" Leoni. Was ist mit Simon? Klar, der war im Finale. Wieder mit einer anderen Dame.
Nur die Luftballons, die Damen!
Richtig krachen lassen können es dann alle beim vierten und letzten Turnier: Jeder Herr bindet sich einen Luftballon ans linke Bein, den er eifrig zu schützen sucht, während seine Dame nach den Luftballons anderer Herren treten darf. Das gestaltet sich schwieriger als erwartet, denn viele Damen sind in Turnschuhen oder flachen Sommersandalen gekommen. Jedenfalls reibt sich mancher Tänzer verwundert die Ohren - hatte man nicht gelernt, Tango sei ein „leiser" Tanz? Nicht heute Abend! Der erste Platz geht diesmal an Marco und Marion (D-Latein).
Zwischen den Programmpunkten wird viel gegessen, gequatscht und getanzt. Auch dabei geht es nicht formal zu: Zur Freude aller spielt Armin auch mal Foxtrott oder Salsa. Und natürlich gibt es eine Tombola, der Erlös soll für die elektrische Trennung der Räume 2 und 3 verwendet werden. Zur Vergabe der Preise kurz vor Party-Ende steigt dann die Spannung noch einmal: 18 Gewinne erwarten die Gäste, alle von GSC-Mitgliedern gestiftet.
Am Ende des Abends gehen alle mit leuchtenden Gesichtern (und einige tatsächlich mit übrig gebliebenem Kuchen) nach Hause. „Macht nichts, dass so wenig Leute da waren", fasst einer die Stimmung zusammen. „Dann war es dieses Jahr eben klein, aber fein!"
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