Der Hafen hat Hamburg zu dem gemacht, was die Stadt heute ist: das Tor zur Welt. Ein Zentrum der Globalisierung mit Schirm, Charme und Folklore. Die Verlierer der Logistik-Choreografie lässt man außer Sichtweite ankern. Ein Spaziergang bei schlechtem Wetter.
Es ist ein nasser Hamburg-Tag im Mai. Tourist*innen wimmeln unter Schirmen in alle Richtungen, während Hamburger*innen einfach ihrer Wege gehen. Die Straßen sind sauber. Kaum Scherben, kein Erbrochenes. Seit der Corona-Lockdown das Nachtleben entschleunigt hat, hat Industrie-Charme die Partys verdrängt. Geblieben ist der Blick vom Fischmarkt auf die Köhlbrandbrücke im Regen. Sie steht irgendwie immer im Regen. Auch wenn mal die Sonne scheint. Veraltet, überlastet, optisch streitbar, ihr Abriss längst beschlossen, weswegen alle sie plötzlich lieben. Ein Wahrzeichen, das seine vier Spuren zu den großen Container-Terminals schwingt.
Der Hamburger Hafen ist so groß wie Wien - beinahe doppelt so groß, rechnet man die Wasserwege mit - und teilt sich in drei Bereiche. Der eine Teil ist die Folklore. Mit Museumsschiffen, Hafenrundfahrten, Fischmarkt, Clubs und Konzerten. Der zweite ist die Hafencity - „Europas größte Baustelle". Ein neuer Stadtteil mit Büros, Restaurants, Wohnungen in allen Preisklassen und sogar einer Unterkunft für Geflüchtete. All das liegt nördlich der Elbe. Der dritte Teil erstreckt sich südlich: die Containerterminals.
Sie sind der Grund, warum Hamburg „das Tor zur Welt" genannt wird. 3.675 Containerschiffe sind hier im Jahr 2019 eingelaufen, 8,5 Millionen Container wurden umgeschlagen - Schütt- und Stückgut, Fahrzeugtransporter, Tank- und Fahrgastschiffe noch gar nicht mitgerechnet. Es ist ein Ankerplatz der Globalisierung. Dem Hafen hat Hamburg seine Entwicklung zu verdanken. Reedereien brachten Arbeit und Wohlstand in die Hansestadt, Kneipen, Clubs und Bordelle hielten Seeleute und Anwohner*innen bei Laune und verschafften der Stadt einen bestimmten Ruf. So lange das auch her sein mag, der ist geblieben.
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Eine Zusammenfassung der Reportage gibt es hier.
Die ganze Geschichte kann direkt bei Arbeit und Wirtschaft gelesen werden.