(Bild: Jacqueline Thießen)
Jacqueline Thießen, 20, Teilnehmerin in Staffel 8
Für Jacqueline ist Heidi Klum in die Kirche gegangen: Denn dort hat sie die Kandidatin abgeholt.
Fernsehen versus Realität I: Wie hat sie die Show erlebt?"Ich hatte mir am Anfang vorgestellt, dass eventuell mehr gespielt wird. Vor allem der obligatorische Streit untereinander: Da habe ich vorher gedacht, so schlimm kann's doch gar nicht sein, wenn man mit ein paar Mädchen zusammen im Haus lebt. In meiner Staffel gab es dann zum Glück auch nur ein paar Probleme. Insgesamt war ich überrascht, dass alles doch so echt war und so gezeigt wurde, wie es wirklich geschehen ist."
Wie ist Heidi so?
"Heidi war auch hinter der Kamera oft da, zumindest kam es mir so vor. Sie war für mich wie eine Ersatzmutter: Heidi war wahnsinnig freundlich und immer für uns da. Sie hat uns auch gefragt, ob sie uns mal was Gutes tun kann. Zum Beispiel mehr nach Hause telefonieren."
Andere Kandidaten kritisierten, dass Klum nur vor der Kamera in der Show präsent war. So griff beispielsweise Jana Beller, Gewinnerin 2011, die "Modelmama" im Gespräch mit Focus an: "Die Kamera ist an, sie spricht ihren Text. Dann ist die Kamera aus und sie geht wieder."
(Bild: Jacqueline Thießen)
Fernsehen versus Realität II: Bereitet die Show auf den Modelalltag vor?
Ja, sagt Jacqueline. Wie genau? "Dass man auf das Hören muss, was der Fotograf sagt. Und dann auch nicht rummeckert, wenn der Make Up-Artist etwas macht."
Kritiker sehen das anders: Mit der realen Modelwelt habe die GNTM nichts zu tun, heißt es immer wieder. In der aktuellen Staffel reagieren die Macher auf den Vorwurf: Statt in Hotelzimmer und Modelvilla sind die Mädchen zurzeit in Gruppenunterkünften mit Hochbetten und Gemeinschaftsduschen untergebracht. Von Luxus und Privatsphäre keine Spur!
(Bild: Jacqueline Thießen)
Jacqueline sagt: "Das ist ja auch gerade das, was die Show ausmacht. Da fühlt man sich als richtiges Topmodel und muss nicht ganz unten anfangen und sich hocharbeiten. Das war mir vorher klar, dass es im echten Modelleben nicht so ist, dass ich in die tollste Suite komme und von vorne bis hinten bedient werde."
Die Realität sieht für Jacqueline heute nicht so luxoriös aus: "Wenn ich jetzt irgendwo hinfahre, wohne ich nicht im schönsten Hotel oder einer Suite, sondern in einem ganz normalen Hotel oder in einer Art Jugendherberge."
Noch mal von vorn?Sie habe durch die Show unheimlich viel gelernt, sagt Jacqueline. Deswegen würde sie auch gerne noch mal mitmachen: "Es war für mich eine ganz tolle Erfahrung und hat mich sehr viel weiter gebracht. Menschlich gesehen, auf Menschen zuzugehen, Probleme offen anzusprechen. Ich habe gemerkt, dass ich noch sehr viel mehr kann, als ich mir eigentlich zutraue. Es war einfach eine super schöne Zeit, die ich gerne nochmal erleben würde."
(Bild: Jacqueline Thießen)
Wie geht es jetzt weiter?
Bei GNTM wollte sie Pastorin werden, daran hat sich nichts geändert.
Derzeit studiert sie Sozialökonomie in Hamburg, einer Mischung aus Soziologie, BWL, VWL und Jura, nebenbei modelt sie weiter, aktuell steht sie bei Awa Models unter Vertrag. Mit Ende Zwanzig will sie sich vom Laufsteg verabschieden, ihr Theologiestudium abgeschlossen haben - und auf der Kanzel stehen.
Lisa Gelbrich hat an der 9. Staffel teilgenommen (Bild: Lisa Gelbrich)