Christo und seine verstorbene Frau Jean-Claude stehen für das Ermöglichen des Unmöglichen in der Kunst. Beim Nachwuchsprogramm der Berlinale macht der Visionär den Filmschaffenden Mut.
Wenn einer weiß, wie Visionen Wirklichkeit werden, dann er. Alle Projekte, die Christo zusammen mit seiner 2009 verstorbenen Frau Jean-Claude realisiert hat, schienen vorab unmöglich. Bis die beiden sie doch realisiert haben, wenn auch erst nach Jahrzehnten.
An diesem Nachmittag soll der 81-jährige Christo bei den „Berlinale Talents", dem Nachwuchsprogramm der Berlinale, jungen Filmschaffenden Mut machen, etwas zu wagen. Aber Christo ist, wie bei seiner Kunst, weniger an langen Erklärungen interessiert, als an einer Interaktion mit der Umgebung. Mit einer halbstündigen Power-Point-Präsentation jagt er durch alle Werke, die das Künstlerpaar in über fünfzig Jahren gemeinsamer Arbeit realisiert haben: Verhüllte Römische Mauer, verhüllter Pont Neuf, verhüllter Reichstag. Pink umflossene Inseln. Die Sonnenschirme in Japan und den USA, die 7500 Tore mit safrangelben Fahnen im New Yorker Central Park. (...)