Und was kommt danach? Der "Post-Kapitalismus". Der britische Journalist Paul Mason sprach bei der Democracy Lecture im Haus der Kulturen der Welt.
Es gibt Redebedarf. Angesichts von Human- und Naturkatastrophen, die vor allem Konsequenzen der kapitalistischen Wirtschaftsweise zu sein scheinen, stellt sich die Frage: Welche Alternativen bleiben nach dem Zusammenbruch der sozialistischen Gesellschaften? Das fensterlose Auditorium im Haus der Kulturen der Welt ist bis auf den letzten Platz besetzt. An diesem frühlingshaften Abend findet die „Democracy Lecture" statt, die dritte in einer von den „Blättern für deutsche und internationale Politik" veranstalteten Reihe. Nachdem Thomas Piketty 2014 und Naomi Klein im Vorjahr düstere Gegenwartsanalysen leisteten, steht mit Paul Mason am Dienstagabend ein optimistischer Redner auf der Bühne.
Der vielleicht bekannteste englische Globalisierungskritiker sieht eine humanere und nachhaltigere Gesellschaft bereits im Entstehen begriffen. Denn momentan handelt es sich in seinen Augen um eine Krise, mit der sich der Kapitalismus selbst abschafft: Die Innovationsfähigkeit des Wirtschaftssystems, wie wir es kannten, ist an ihrem Ende angelangt. Die selbst hergestellten Widersprüche lassen sich nicht mehr integrieren. (...)