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SZ–Kinderseite: Wie klingt jung?

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Protokolle: Birk Grüling

TKKG

"Klößchen ist nicht so klug wie Karl und nicht so taff wie Tim - aber er macht sein Ding, ist lustig und ein echter Freund. Als ich das erste TKKG-Hörspiel aufgenommen habe, war ich zehn Jahre alt und Klößchen passte perfekt zu mir: Ich war damals auch eher pummelig und liebte Schokolade über alles. Heute esse ich sie nur noch bei den Aufnahmen. Klößchens Papa besitzt ja eine Schokoladen-Fabrik. Am Mikrofon reiße ich deshalb oft Schokoladenpapier auf und kaue laut. Unsere Produzentin kauft extra leckere Sorten. Vorbereitung brauche ich nicht mehr. Kaum stehe ich am Mikro, bin ich Klößchen. Dann spreche ich schneller und hektischer, aber meine Stimme verstelle ich nicht. Wenn ich das Studio verlasse, bin ich schnell wieder Manou. Das ist wichtig. An manchen Tagen spreche ich morgens Klößchen und abends den Teufel in einer Fernsehserie für Erwachsene."

Manou Lubowski, spricht seit 40 Jahren "Klößchen" bei TKKG Fünf Freunde

"Als ich zum Casting für die Fünf Freunde fuhr, stand noch nicht fest, ob ich George oder Anne sprechen soll. Die Produzentin fand meine Stimme zu hoch für ein Mädchen, das lieber ein Junge sein will und auch sonst eine ziemliche Draufgängerin ist. Also bekam ich die Rolle von Anne. Sie ist die kleinste. Abenteuer mag sie nicht sonderlich. Dafür ist sie einfühlsam. Anne war mit 13 Jahren meine erste feste Rolle. Am Anfang war ich wahnsinnig aufgeregt und habe mich ständig verlesen. Weil es den anderen auch so ging, brauchten wir oft zwei Tage für eine Folge. Heute sind wir nach zwei bis drei Stunden fertig. Dass ich mit 36 Jahren noch wie ein junges Mädchen klinge, gefällt mir heute gut - besonders, wenn Kinder mich fragen, ob ich Anne von den Fünf Freunden bin. Aber es gab auch Zeiten, in denen ich extra tief gesprochen habe, um erwachsener zu klingen."

Theresa Underberg, spricht seit 25 Jahren Anne von den Fünf Freunden Die drei Fragezeichen

"Wenn in der Zentrale der drei ??? das Telefon klingelt, hört man den gleichen alten Apparat wie in der ersten Folge. Wenn wir eine Taschenlampe anknipsen, klackern wir mit dem Halter eines Kugelschreibers. Wenn wir in ein Auto steigen, drücken wir Lederjacken und Taschen, weil das nach Autositzen klingt. Ich bin seit der ersten Folge der drei ??? dabei. Damals war ich 13 Jahre alt, meine Mutter hat mich zu den Aufnahmen nach Hamburg gefahren. Dort haben wir den Super-Papagei und den Phantomsee aufgenommen und nicht geahnt, was für ein Erfolg das werden würde. Mittlerweile gibt es über 200 Folgen, alle zwei bis drei Monate nehmen wir eine neue auf. Im gleichen Studio wie damals, mit den gleichen Sprechern. Ich bin jetzt 56, aber die drei Detektive sind nie gealtert, haben immer noch ständig Sommerferien und erleben ein Abenteuer nach dem anderen."

Andreas Fröhlich, spricht seit 44 Jahren Bob Andrews bei den drei Fragezeichen Hanni und Nanni

"Die ersten Tonaufnahmen für Hanni und Nanni waren wie ein Kindergeburtstag: Es gab Würstchen mit Kartoffelsalat und Unmengen von Süßigkeiten. Das war 1972, damals haben wir acht Folgen aufgenommen. Hanni war nach Pippi Langstrumpf meine zweite große Sprecherinnen-Rolle. Von der Hanni-Rolle war ich sofort begeistert, weil ich die Bücher als Kind so gerne gelesen habe. Es geht um Schule, Zwist, Freundschaften und kleine Abenteuer. Da konnte ich mich gut reindenken. Als dann 20 Jahre später die Serie wieder aufgenommen wurde, war das wie ein Klassentreffen, alle haben sich gefreut! Und die Themen, also die Probleme und Gefühle junger Mädchen, sind über die Zeit hinweg ähnlich geblieben. Es geht wieder um Freundschaften, Schwärmerei, Geheimnisse, neue Mitschülerinnen, Klassenfahrten, heimliche Mitternachtspartys im Internat oder auch mal Mobbing."

Regine Lamster, spricht seit 50 Jahren Hanni aus Hanni und Nanni
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