Die Gemeinde Waidring in Tirol bezeichnet sich stolz als "das Glockendorf" Österreichs. Direkt gegenüber dem Gemeindeamt sind Inschriften angebracht, die aufzeigen, wo überall auf der Welt der kupferne Klang Waidringer Handwerkskunst zu hören ist: Waidringer Glocken erklingen in Regenwaldsiedlungen Paraguays und Brasiliens, auf Farmen in Ohio und Australien. Und man könnte meinen, dass das genug Weltläufigkeit ist für einen Ort, der eigentlich nicht mehr ist als eine Ansammlung von Bauernhäusern entlang einer Straße. Doch vor einem Jahr stand Waidring durch eine ganz andere Nachricht in den Schlagzeilen, selbst in Australien berichtete man.
28. August 2022: ein sechsjähriger Bub, Leon, ertrunken im Fluss.
Der Vater sagt, er sei mit seinem Sohn spazieren gewesen, als sie überfallen worden seien. Dann sei es zu einer Aneinanderreihung unglücklicher Umstände gekommen. Leons Tod, eine Tragödie.
Im Februar dieses Jahres, neue Schlagzeilen: "Raub nur vorgetäuscht: Vater nach Tod von Leon (6) unter Mordverdacht". Hat Florian A. seinen kleinen Sohn ertränkt?