Der Club Collective K7B67 in Tiflis ist in einem alten Fabrikgebäude aus der Zeit der Sowjetunion untergebracht.
Georgien sieht sich als das liberalste Land im Kaukasus, nirgends wird das so deutlich wie in den Clubs der Hauptstadt. Doch zwischen den Generationen gibt es Konflikte um Lebensentwürfe.
In Tiflis sind Fabriken und Lagerhallen zu Orten geworden, an denen sich die liberale Jugend trifft. Zum Beispiel an der Fabrika. Die ehemalige sowjetische Näherei wurde vor zwei Jahren renoviert und ist seitdem ein zentraler Ort für Kunst und Kommunikation. Auf dem Gelände sind Bars und Cafés entstanden, in denen sich junge Leute treffen. Bunte Haare und Bauchtaschen: Von einem typischen Berliner Hipster scheinen sie sich nicht zu unterscheiden. Viele von ihnen studieren, andere arbeiten. Auch Sandro und seine Freunde sind hier. Sie geben sich, wie es in Georgien üblich ist, die Hand, küssen sich auf die rechte Wange - und trinken vor den Bars ihr Bier.
Sandro ist 21 Jahre alt und studiert Wirtschaft in Tiflis. Sein Herz schlägt für Techno. Mit seinen Freunden hat er vor zwei Jahren einen Club und eine Techno-Schule gegründet, in denen Partygänger nachts ohne Beobachtung und staatliche Repression feiern und tagsüber das Auflegen erlernen können. In den Clubs versuchen die jungen Georgier im Tanz ihren Widerstand gegen Staat, Kirche und Ausgrenzung zu organisieren.