Über Youtube wird Aeham Ahmad zu einem Symbol für den Friedenswillen der Menschen in Syrien. Nun erzählt er seine ganze Geschichte: Von seiner behüteten Kindheit in einem noch friedlichen Syrien, von seinem blinden Vater, dem Instrumentenbauer. Von Tahani, einer jungen Kunstlehrerin, in die er sich bald verliebt. Doch er erzählt auch von den Anfängen der Rebellion, dem Beginn des schrecklichen Krieges und von seiner Flucht nach Deutschland.
Aeham Ahmad hat Unglaubliches erlebt. Sein Leben berührt. Seine Musik tröstet. Sein Protest ermutigt. Seine Geschichte wird unseren Blick verändern: Sie ist ein zutiefst beeindruckendes Zeugnis von Widerstand und Zuversicht.
Vordere Klappe:
»Als ich anfing zu spielen, begannen die Vögel wieder zu singen.«
Ein Pianist sitzt inmitten der Trümmer und singt. Menschen auf der ganzen Welt haben seine Botschaft verstanden: Auch wenn ihr noch so viele Bomben auf uns werft, ihr werdet uns nicht besiegen. Nicht Hass und Zerstörung werden triumphieren, sondern das Leben. Die Musik.
In diesem Buch erzählt Aeham Ahmad, wie alles begann. Und wie es weiterging. Wie einfallsreich seine Freunde, Nachbarn und er der Belagerung trotzten. Wie sie um Brennholz kämpften, um Reis und um Strom. Wie er zusammen mit den Kindern Viertels in den Straßen musizierte, um sie abzulenken vom Schrecken des Krieges.
Aber er erzählt auch von seinem Leben vor dem Krieg, das unbeschwert und glücklich war. Wunderbar schildert er seine behütete Kindheit in einer liebevollen Musikerfamilie, die innige Beziehung zu seinem Vater, vom beginnenden Wohlstand mit der Gründung eines Instrumentenladens, von seinen Anfängen als Musiklehrer. Die syrische Diktatur ist da nur ein ferner Schatten. Als er Tahani heiratet, scheint sein Glück perfekt.
Wer seine Geschichte liest, wird vieles neu verstehen. Wird Einblicke bekommen in ein Syrien, das viele von uns gar nicht kennen oder längst vergessen haben. Wird verstehen, was all jene zurückgelassen haben, die aus dem Land fliehen mussten. Was es bedeutet, eine neue Heimat zu finden.
Aeham Ahmads Geschichte ist einzigartig und steht zugleich exemplarisch für das große Thema unserer Zeit.
» Aeham weiß, was die Musik von ihm will, und hat beschlossen, ihr vollständig zu vertrauen. Er dient der Macht, die ihn gerettet hat.«
Judith Holofernes
Hintere Klappe:
((Autorenfoto Gaby Gerster))
Aeham Ahmad, geboren 1988 in Damaskus, wuchs auf in Yarmouk, einem Vorort von Damaskus. Bereits mit vier Jahren förderte sein Vater sein musikalisches Talent. Mit sieben erhielt er Klavierunterricht am Arabischen Institut in Damaskus. Später studierte er Musikpädagogik in Homs und arbeitete als Musiklehrer. 2015 floh er vor dem Krieg nach Deutschland. Heute lebt er mit seiner Familie in Wiesbaden und gibt Konzerte in ganz Europa. Im Dezember 2015 wurde Ahmad ausgezeichnet mit dem Internationalen Beethovenpreis für Menschenrechte.
Sandra Hetzl, geb. 1980 in München, pendelt zwischen Beirut und Berlin. Sie übersetzt die Werke zahlreicher arabischer Autoren ins Deutsche. Zudem ist sie der Kopf hinter dem 10/11-Kollektiv, einem Labor und Sprachrohr für zeitgenössische arabische Literaturformen.
Ariel
Hauptmeier, geb. 1969 in Bad Oeynhausen, zog viele Jahre als Reporter um die
Welt. Er war lange Redakteur bei "Geo" und gehört zu den Gründern des
Reporter-Forums. Heute ist er Textchef beim Berliner Recherchezentrum CORRECTIV.