2 abonnements et 13 abonnés
Article

Julian Assange: Schweden und Ecuador einigen sich

Im Fall von WikiLeaks-Chefredakteur Julian Assange ist es zu einer Einigung zwischen Schweden und Ecuador gekommen. Die beiden Staaten haben ein Abkommen unterzeichnet, das eine Befragung des gebürtigen Australiers ermöglicht.

Einigung zwischen Schweden und Ecuador

Die Kontroverse um Assange zieht sich bereits seit Jahren hin. Dem kontroversen Aktivisten werden in Schweden Sexualdelikte vorgeworfen, die er bestreitet. Eine Befragung in Schweden lehnt Assange ab, da er nach eigener Aussage befürchtet, dann an die USA ausgeliefert zu werden. Dort, so sagt er, könnte ihm dann der Prozess wegen der umstrittenen Enthüllungen von WikiLeaks gemacht werden. Seit über drei Jahren hält sich Assange daher in der ecuadorianischen Botschaft in Englands Hauptstadt London auf, nachdem er zuvor einige Monate auf dem Anwesen eines englischen Unterstützers verbrachte.

Nun jedoch könnte Bewegung in diese seit Jahren andauernde Pattsituation kommen. Die Regierungen Schwedens und Ecuadors haben ein Abkommen unterzeichnet, das eine Befragung Assanges ermöglicht. Das teilte die ecuadorianische Regierung in Quito mit. Dort wurde das Abkommen, nach rund einem halben Jahr ständiger Verhandlungen, unterzeichnet.

Britische Regierung begrüßt Einigung

Die britische Regierung, die Ecuador mehrfach Behinderung der Justiz vorgeworfen hat, weil es Assange Asyl in der Botschaft gewährt, begrüßte das Abkommen. Wie es nun weitergehe, liege in den Händen der schwedischen Staatsanwaltschaft, teilte eine Sprecherin des britischen Außenministeriums in London mit.

Die Mühlen der Justiz mahlen weiterhin langsam

Trotz der nun erzielten Einigung ist aber nicht zu erwarten, dass sich die Ereignisse im Fall Assange nun plötzlich überschlagen. Vielmehr dürfte der Fall im typischen bürokratischen Tempo weiter bearbeitet werden. Informationen der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge ist es sehr unwahrscheinlich, dass Assange noch in diesem Jahr von den schwedischen Autoritäten befragt wird. Das dürfte vielmehr erst Anfang 2016 geschehen.

Rétablir l'original