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Zirndorfs Bürgermeister lässt die Krawatte daheim

Kinder und Jugendliche melden bei Thomas Zwingel ihre Wünsche an - 29.11.2017 13:00 Uhr

ZIRNDORF - Kein Interesse an ihrer Heimatstadt? Das kann man jungen Bürgern in Zirndorf nicht vorwerfen. Bei der U 18-Versammlung mit Bürgermeister Thomas Zwingel waren speziell die Kinder stark vertreten.

Am Kicker gab es für Bürgermeister Thomas Zwingel Diskussionsbedarf, sein Gegenspieler nahm es sichtlich mit Humor. © Annika Fröhlich

Das Rathaus öffnete die Pforten und der Andrang war bemerkenswert: Über vierzig Mädchen und Jungen zwischen acht und zwölf Jahren kamen mit ihren Eltern, um Bürgermeister Thomas Zwingel Fragen zu stellen. Zuvor gab es eine kurze Führung durch die Sitzungsräume.

Für viele Kinder war es der erste Besuch im Rathaus. "Die meisten Fragen drehten sich um das Thema Spielplätze", berichtete Zwingel. So hätten sich die jungen Besucher zum Beispiel mehr Tischtennisplatten gewünscht. Aber: "Vielen Kindern war auch gar nicht bewusst, dass wir hier über vierzig Spielplätze haben." Auch der Ruf nach einem Nichtschwimmerbecken im Bibertbad wurde laut. Doch das ist eine Forderung, die wegen Kosten von über 1,5 Millionen Euro für Zirndorf derzeit nicht umsetzbar ist.

Später kam Zwingel mit den älteren Jugendlichen im Alter von 13 bis 17 Jahren im Jugendhaus "Alte Scheune" zusammen. Geredet wurde in gemütlicher und auch sehr kleiner Runde auf dem Sofa mit einer Box Gummibärchen. Zwingel bemerkte mit einem Augenzwinkern: "Wir möchten es hier weniger förmlich gestalten. Ich habe extra meine Krawatte daheim gelassen."

Wichtige Themen waren für die Jugendlichen vor allem das Thema Sport. Sie wünschten sich, am Sonntag in einer Turnhalle Fußball spielen zu können. Doch das ist laut Bürgermeister kaum realisierbar: "Wir könnten die Bibertsporthalle drei Mal vergeben, so viele Anfragen haben wir von Vereinen."

Neue Reckstangen auf Spielplätzen und im Stadtpark sieht Zwingel als eher machbar an. Im nächsten Jahr soll das Thema in den Haushaltsberatungen behandelt werden. Zwei junge Frauen sorgten sich um die Unfallgefahr an der Einmündung der Banderbacher Straße in Weiherhof, da die Stelle schwer einsehbar sei. "Man hat immer Angst, wenn man dort unterwegs ist", sagte eine von ihnen. Zwingel kennt die Problematik. Er hält ein Tempolimit für angebracht, um die Situation zu entschärfen.

Sinam hatte auch noch ein Anliegen: Er bat den Bürgermeister zum Kickerduell, der warnte gleich: "Ich bin kein besonders guter Spieler." Zwingel sollte Recht behalten und musste eine Niederlage hinnehmen. Die Jungbürgerversammlungen wertete er dagegen als Erfolg: "In der Form ist es eine Premiere, aber ich kann mir gut vorstellen, das zu wiederholen."

Annika Fröhlich

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