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Der Malwiederstand

Alexandra Compain-Tissier (nach Vorlage Anthony Anex/Keystone)

Ein Mann in Regenjacke steht auf dem Bären­platz gegenüber dem Bundes­haus und liest stumm die Schweizer Verfassung. Der Regen tropft auf die Seiten. Einige Meter weiter läuft ein Mann über den leeren Platz, vor sich trägt er ein Schild mit dem Schriftzug "Kann die Mehrheit irren?". Ein Rentner fragt einen Passanten, wann es losgehe mit der Demonstration. Es könnte der letzte Auftritt der "Corona Rebellen" in der Schweiz sein.

Berichte von Protesten in ganz Europa gegen Corona-Massnahmen gingen in den letzten Wochen durch die Medien. Was die Teilnehmenden eint, ist die Über­zeugung, dass gerade etwas Unheimliches passiert. Einige fürchten sich vor den wirtschaftlichen Folgen der aktuellen Krisen­politik. Andere vor dem Impfzwang. Dritte mutmassen, hinter alledem stecke Bill Gates.

Seit Anfang Mai gibt es auch in der Schweiz Proteste.

Die Gemeinsamkeiten unter den Protestierenden sind gerade gross genug, dass ein Ehepaar, das die Grünen wählt, ein bekannter Rechts­extremer, ein Gastro­unternehmer und ein selbst ernannter Friedens­aktivist plötzlich gemeinsam auf die Strasse gehen. Sie fordern vom Bundesrat, alle Mass­nahmen zur Eindämmung des Corona­virus sofort rückgängig zu machen.

Die chaotische Zusammen­setzung der Proteste verwirrt Betrachtende - und manchmal die Protestierenden selbst. Doch die Wider­sprüche sind kleiner, als sie zunächst scheinen. Was verbindet diese Menschen?


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