Vor wenigen Wochen hat die internationale Hilfsorganisation Care einen ausführlichen Report über die Lage von Flüchtlingsfrauen in Griechenland vorgelegt. Seine Ergebnisse seien ein Weckruf für alle, denen Frauenrechte und der Schutz von Flüchtlingen am Herzen liege, heißt es darin.
Denn die Frauen stecken in oft desolater Lage. Manchmal schwanger, manchmal Opfer sexueller Gewalt, häufig allein und mit minderjährigen Kindern unterwegs. Andere Länder zu erreichen, ist für sie häufig aussichtslos.
"Ein Schlepper, mit dem ich gesprochen habe, wollte 20.000 Euro. Wir sind ja zu fünft. Wo soll ich dieses Geld hernehmen? Soll ich eins meiner Kinder verkaufen? Soll ich betteln gehen? Ich werde also in Griechenland bleiben..."
Manche dieser Frauen warten in Griechenland auf Familienzusammen-führung. Doch schnell geht gar nichts, und die Frauen sind vielfach auf sich allein gestellt. Das wird oft problematisch, wenn sie ein Kind erwarten oder Babys bei sich haben, sagt Didi Uttama-Lee, Leiterin der Athener Amurtel-Niederlassung, die solchen Frauen hilft.
"Die Frauen sind hier in einem fremden Land und einer fremden Kultur. Sie kennen weder die Sprache noch die europäischen Gepflogenheiten. Daheim sind sie an ein extensives Frauennetzwerk gewöhnt, das sie während der Schwangerschaft, aber auch nach der Geburt, unterstützt. Hier sind sie ganz auf sich allein gestellt. Sie haben zwar Kontakt zu anderen Frauen, aber das bleibt alles sehr unverbindlich."