Am Sonntag beginnt die Fußball-WM in Katar, dem wohl umstrittensten Austragungsort der Geschichte. Viele Fans bleiben zu Hause – und umschiffen damit auch einen extrem kostspieligen Aufenthalt.
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Am Sonntag ist Anstoß in Katar – und schon jetzt steht fest: Diese Fußball-Weltmeisterschaft wird in die Geschichte eingehen, wohl vor allem als unmöglichstes Turnier: Die Menschenrechtslage in dem Land ist schlecht, besonders Niedriglohnarbeiter werden unwürdig behandelt. Hinzu kommen Katars wahnsinnig schlechte Klimabilanz und der Fifa-Korruptionsskandal.
Viele Fußball-Fans bleiben deshalb zu Hause – und sparen dadurch viel Geld. Denn die Preise im Wüstenstaat sind happig. Beispiel 1: das Bier.
Gerdine Lindhout, FIFA
»Für Fans, die Bier trinken wollen, gibt es im
Budweiser-Zelt ab 18:30 Uhr Bier. Ein nicht-alkoholisches Getränk kostet 30
Katar-Riyal, ein Budweiser-Bier kostet 50 Katar-Riyal und man bekommt einen
Erinnerungsbecher dazu.«
Ein Katar-Riyal entspricht 27 Cent. Ein halber Liter Budweiser-Bier kostet bei der WM also über 13 Euro. Budweiser hat als Sponsor Exklusivrechte für den Verkauf von Bier auf dem FIFA-Fan-Festgelände.
Beispiel 2: die Hotels, etwa die MSC World Europa. Das LNG-betriebene Kreuzfahrtschiff wurde erst vor wenigen Tagen getauft und bietet Platz für etwa 6700 Gäste. Die Zimmerpreise gehen bei etwa 350 Euro los – pro Nacht. Für luxuriöse Suiten kann es schonmal in die Tausende gehen.
Pierfrancesco Vago, Reederei MSC
»Die Schiffe sind für so viele Gäste absolut sinnvoll,
weil sie wie Hotels sind. Und nach der Weltmeisterschaft hat man keine Vielzahl
an Bauwerken, um die man sich kümmern muss.«
Immerhin: Der Alkoholkonsum an Bord soll freier erlaubt sein als sonst in Qatar. In der Öffentlichkeit zu trinken ist eigentlich verboten. In Doha gibt es kleine Ausnahmen: in neu eröffneten Strandclubs.
Elodie, französische Einwohnerin Doha
»Wir durften schon immer Alkohol trinken, aber es ist
das erste Mal, dass es so öffentlich am Strand passiert. Das ist das erste Mal.
Wir werden sehen, wie es wird und ob es auch nach der Weltmeisterschaft so sein
wird.«
Die Ansprüche sind nicht gerade hoch, wohl auch deshalb ist die Stimmung unter den Fans in Katar nicht schlecht. In Deutschland wird es vergleichsweise ruhig bleiben: Wegen des umstrittenen Austragungsortes wollen viele Kneipen keine Spiele zeigen.
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