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Die Stadt Isjum im Osten der Ukraine. Der Hund »Sparky« sucht in den Trümmern eines Gebäudes nach Leichen.
Yurii Ivashchenko, Zivil-Militärische Kooperation
»Soldaten wurden in diesem eingestürzten Gebäude verschüttet. Wir haben bereits einige Leichen in den Trümmern gefunden und suchen mit Hilfe des Hundes nach weiteren. Wir werden die Fundorte markieren und dann mit der Bergung beginnen.«
In dieser ehemaligen Kaserne der ukrainischen Armee haben sie bereits Leichen von Soldaten gefunden, sagt die Suchmannschaft – nur mithilfe des Hundes »Sparky«.
Karyna Kolysnychenko, Freiwillige Helferin
»Der Hund gibt uns ein Signal, wo eine Leiche sein könnte. Wir prüfen das dann und anschließend beginnen die Soldaten, den Schutt zu räumen und nach den Leichen zu suchen.«
Die Stadt Isjum wurde erst vor wenigen Wochen durch die ukrainischen Streitkräfte von russischen Truppen befreit. Die Suchaktion ist eine Vorbereitung für die Aufräumarbeiten in der Stadt. Trümmer und Schutt von beschossenen und zerstörten Gebäuden kann nämlich erst dann geräumt werden, wenn die Leichen geborgen wurden.
In der Stadt Dementiivka nördlich von Charkiw sind an diesem Tag ebenfalls Suchtrupps unterwegs. Diesmal von der ukrainischen Nationalgarde. Die Männer sind auf der Suche nach verschütteten Leichen ukrainischer Soldaten.
Vitalii Shum, Nationalgarde Ukraine
»Heute haben wir die Leiche eines Kameraden gefunden. Er hat in der zweiten Juni-Hälfte mit uns gekämpft. Das waren für diese Gegend verhältnismäßig schwere Gefechte.«
Die Leiche des Soldaten wird von den Männern exhumiert und in einen Plastiksack gelegt.
Dementiivka ist nur etwa 15 Kilometer von der Grenze zu Russland entfernt. Der Ort wurde bereits am 18. Mai von ukrainischen Streitkräften befreit. Wegen schwerem Artilleriebeschuss ist die Bergung der Toten durch die ukrainischen Kräfte aber erst jetzt möglich.
Vitalii Shum, Nationalgarde Ukraine
»Jede Einheit führt darüber Buch, wer vermisst wird. Wenn wir keinen Beleg dafür haben, dass der Kamerad in Gefangenschaft ist, gilt er als vermisst, bis die Leiche geborgen und identifiziert wurde.«
Die Ukraine hat mit ihrer Offensive gegen die russischen Besatzer insbesondere im Osten des Landes Erfolg. Immer wieder finden die ukrainischen Soldaten dabei Gräber, die auf von Russland begangene Kriegsverbrechen hindeuten.
Vor rund zwei Wochen fanden die Ukrainer in der Stadt Isjum ein Grab mit inzwischen weit mehr als 400 exhumierten Leichen. Einige wiesen ukrainischen Angaben zufolge Spuren von Folter auf. Erst vor wenigen Tagen verkündete der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, dass die ukrainischen Behörden zwei weitere Massengräber in der Stadt Isjum mit hunderten Toten gefunden haben.
(28.09.2022)
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