Ein ziemliches Abenteuer, das wir für einen Teil unserer Truppe beim Event in Tarifa organisiert haben. Aber es ist völlig anders verlaufen, als wir es uns vorgestellt hatten.
Was war der ursprüngliche Plan?Wie gesagt: gemeinsam mit Gründern und Investoren die Straße von Gibraltar auf dem Kite zu überqueren. Das ist bisher nur von Profi-Boardern gemacht worden. Eben für Leute, die competitive sind. Die Maximal-Teilnehmerzahl von 15 war schnell erreicht, trotz des eher happigen Preises von 2 200 Euro pro Nase.
Wie organisiert man das?Der Leiter der Agentur auf spanischer Seite hat das schon einmal privat und illegal gemacht, ist einfach rübergefahren. Der war dann auf der anderen Seite als illegaler Einwanderer im Gefängnis, musste von der spanischen Regierung rausgeboxt werden. Seitdem wollte er das mal legal hinkriegen. Für uns eine schöne Idee.
Wie war die Überfahrt selber?Am Ende waren insgesamt 40 Personen involviert, auf neun Booten, darunter auch ein Kite-Weltmeister, weitere Profi-Kiter, der marokkanische Konsul ist da gewesen, der Bürgermeister von Tarifa, spanisches und marokkanisches Fernsehen. Und dann kam der Morgen.
Das klingt nicht gut.Genau. Als wir aufgestanden sind, gab es erst mal Nebel. Die Art, die stehen bleibt. Leider ein sicheres Zeichen, dass es keinen Sinn hat zu kiten.
Am Vormittag ist der Nebel ganz langsam verschwunden. Der Deal mit der Agentur war, dass die Teilnehmer bei schlechten Windbedingungen - also entweder zu wenig oder zu viel - 80 Prozent ihrer Kosten zurückbekommen. Und das muss passieren, bevor die Boote das Land verlassen. Dann ist aber der Wind doch noch aufgezogen - allerdings aus der falschen Richtung. In Tarifa gibt es zwei Windrichtungen, Poniente und Levante. Wegen der falschen Windrichtung haben wir dann beschlossen, dass wir von Marokko aus nach Spanien kiten. Also andersherum.
Die Teilnehmer waren einverstanden?Die Teilnehmer waren trotzdem nicht ganz überzeugt, dass der richtige Wind aufkommt. Und dann ist da so eine Deal-Dynamik am Strand entstanden.
15 Unternehmer und Investoren unter sich beim Verhandeln ...... dazu aus allen verschiedenen Kulturen, außerdem der spanische Agenturleiter. Ich habe mit meinem mittelguten Spanisch hin- und hergedealt, wir konnten uns am Ende darauf einigen, dass wir Spanien verlassen und mit den Booten nach Marokko fahren. Der Deal: Wir fahren auf die marokkanische Seite und sehen uns die Windverhältnisse dort an. Stimmt der Wind nicht, gibt es 70 Prozent Erstattung. Alle einverstanden, alle aufs Boot.