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Aufbau-Tagebuch: 1000 Euro für die Tornado-Opfer | svz.de

Ihr Einsatzort ist zwar auch das Dach, doch Erste-Hilfe konnten die lokalen Schornsteinfeger nach der Katastrophe nur bedingt leisten. Deshalb beschlossen sie für die Geschädigten des Tornados Geld zu sammeln. Hierbei sind innerhalb einer Woche 1000 Euro zusammengekommen. Am vergangenen Dienstag wurde die Soforthilfe offiziell an Bützows erste Stadträtin Doris Zich übergeben.

„Ein Kuratorium, bestehend aus Vertretern aller gesellschaftlicher Gruppen, wird bald entscheiden was genau mit den Zuwendungen passiert", erklärt Zich. Sie war dennoch überwältigt von der Spendenbereitschaft: „Ich bedanke mich herzlich", sagt sie zum Obermeister Ingo Ziola der Schornsteinfeger-Innung. Er war eigens aus Greifswald angereist. „Ich war geschockt, wie verheerend der Tornado zugeschlagen hat", berichtet der 55-Jährige. „Schnell stand für die Gesellen fest, dass wir helfen müssen." Denn Schornsteinfeger würden zwar auf Dächern arbeiten, können allerdings keine kaputten Dächer reparieren. „Dachdecker werden jetzt benötigt, um die Dächer wieder fit zu machen", sagt Ziola. So entstand die Idee gemeinsam innerhalb der Schornsteinfeger-Innung Mecklenburg-Vorpommern Geld für die Tornado-Opfer zu sammeln. „Am Ende sind 1000 Euro zusammengekommen. Darauf sind wir sehr stolz", sagt Ricardo Laasch, Schornsteinfeger aus Bützow. Auch sein Kollege Christoph Lorenz, ebenfalls bevollmächtigter Schornsteinfeger in Bützow, sowie der ehemalige örtliche Schornsteinfeger Klaus Krüger waren gekommen, um den Scheck zu überreichen.

„Die Situation im Ort bedarf unserer Hilfe", so Laasch. Für ihn und alle anderen sei es daher eine Selbstverständlichkeit selbst mit anzupacken und zu helfen. Viele Familien haben ihr gesamtes Hab und Gut verloren. Da könne man nicht einfach zu sehen, heißt es.

Neben der Zuwendung packten die Schornsteinfeger aktiv bei Bützows Wiederaufbau mit an: „Wir halfen überall wo wir konnten. Das lief dann unbürokratisch und ehrenamtlich", erinnert sich Christoph Lorenz. Die Geschädigten kamen direkt zu ihnen oder suchten auf anderem Wege Kontakt. „Ein Großteil der Helfer organsierte sich über die sozialen Netzwerke. So wussten wir auch wo wir helfen können beziehungsweise weitere Schäden verhindern können", so Lorenz. Besonders wichtig sei die Schornsteine frei zu halten, damit stets genügend Raum für den Abzug der Abgase der Häuser bleibe. „Wer sich nicht sicher ist, ob seine Feuerstätte oder sein Schornstein in Ordnung ist, der kann sich jederzeit an unsere Kollegen wenden", so Ziola. „Wir wollen die Sicherheit der Feuerstätten natürlich weiterhin gewährleisten."

von Julia Hahnke erstellt am 15.Mai.2015 | 06:42 Uhr

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