Einwanderer aus Polen lassen ganze Dörfer in Brandenburg aufblühen. In ihrem Heimatland werden sie dagegen oft schmerzlich vermisst. Eine Trendwende ist nicht in Sicht.
Für mich", sagt Marta Szuster, „ist das hier nicht der Arsch der Welt. Sondern der Anfang." Szuster steht mitten in einem Gebiet, das einst immer mehr Menschen verließen. Schulen schlossen, die Arbeitslosigkeit stieg bedrohlich, Häuser verfielen. Doch Szuster, gesprochen wie „Schuster", ist aus freiem Willen hierher gezogen. Aus einem Ort ohne Perspektive ist auch mit ihrer Hilfe eine wieder aufblühende Region geworden. Dank ihr - und vielen anderen Polen.
Wer mit Szuster durch Gartz in Brandenburg fährt, erhält ein Kurzseminar in lebendigem Strukturwandel. Szuster zeigt nach links und rechts: Hier haben Polen ein Restaurant übernommen. Dort sind Polen frisch eingezogen. Das Haus hier haben Polen renoviert. Das „Alte Zollhaus", Hotel und Gaststätte, auch polnische Besitzer, wirbt mit dem Spruch: „The first or last place in Germany on the Oder." Szuster schmunzelt. Das ist ihr Ort.
Rund 15 Prozent der Gartzer Einwohner stammen aus Polen. Gartz mag in dieser Hinsicht ein Extremfall sein, aber es zeigt eine Tendenz, vor allem in Brandenburg: Aus Polen kommen ...
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