An heißen Tagen trinken viele gern eine kühle Limonade, essen Eis oder Wassermelone. All diese Lebensmittel enthalten Zucker. Zucker ist lebenswichtig für unseren Körper. Doch Zucker ist auch nicht gleich Zucker. Welche Zucker wir zu uns nehmen sollten und welche wir lieber meiden sollten, das erklärt Iris Milde im Verbrauchertipp.
Plachta
"Der Zucker ist ein Energielieferant und besonders unser Gehirn braucht die Glucose, weil es nur daraus Energie ziehen kann."
Autorin
Sagt Katja Plachta, Ernährungsberaterin in Dresden.
Plachta
"Zucker wird gespeichert im Muskel und zusätzlich in der Leber, sodass, wenn wir mal vier, fünf Stunden nix essen, was der Idealfall sein sollte, bezieht der Körper dann die Energie, die ihm fehlt, aus den Reserven, damit das Gehirn seine Energie erhält."
Autorin
Zucker ist für den Körper also lebenswichtig. Einfachzucker wie Fructose und Glucose, auch als Traubenzucker bekannt, findet man vornehmlich in Obst und Gemüse. Mehrfachzucker dagegen in Vollkornprodukten, wie Brot, Nudeln, Kartoffeln, Reis. Diese langkettigen Kohlenhydrate sollten die Basis unserer Ernährung sein, so Katja Plachta.
Plachta
"Weil die auch uns länger satt halten, den Blutzucker langsamer ansteigen lassen und damit Diabetes, Übergewicht vorbeugen."
Autorin
Zucker, die im natürlichen Verbund vorkommen, also etwa in frischem Obst oder Gemüse, sind grundsätzlich zu begrüßen, weil dem Körper auf diesem Weg auch wichtige Vitamine und Ballaststoffe zugeführt werden.
Plachta
"Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt ja zwei Portionen Obst am Tag und mindestens drei Portionen Gemüse. Also da merkt man auch schon die Gewichtung, dass eben Gemüse weniger Kalorien hat, weil es auch den geringeren Zuckergehalt hat. Zwei Portionen Obst, das sind im Schnitt so 200-250 Gramm. Viel mehr kommt da gar nicht zusammen."
Autorin
Meiden sollte man isolierten Zucker, sogenannten Industriezucker, der nicht im natürlichen Verbund vorkommt, sondern Lebensmitteln extra zugesetzt wird. Der versteckt sich nicht nur in Süßigkeiten und süßen Produkten, sondern wird auch Fertiggerichten, Brot oder Wurst beigemischt. Das führt dazu, dass viele Menschen die empfohlene Höchstmenge an isoliertem Zucker von 50 Gramm pro Tag weit überschreiten. Dabei kann man Zucker im Alltag bereits mit einfachen Mitteln reduzieren.
Plachta
"Naturjoghurt kaufen und sich selber das Obst dazufügen. Bei Kindern eignet sich zum Beispiel, das Müsli oder die Cornflakes, mit zuckerfreuen Sachen zu kombinieren, also dem Müsli einfach nochmal eine Packung Haferflocken zufügen, den Cornflakes einfach noch ein paar ungesüßte Cornflakes zufügen,schon reduziere ich den Industriezucker. Oder dem Fruchtjoghurt nochmal zur Hälfte Naturjoghurt unterrühren."
Autorin
Generell gilt: Frisch zubereitete Mahlzeiten mit viel Gemüse und Vollkornprodukten sind am gesündesten. Und eine zuckerarme Kost mache sich auch bald bemerkbar, argumentiert die Ernährungstherapeutin.
Plachta
"In meine Ernährungspraxis sehe ich halt häufig, wenn die Ernährung wieder umgestellt wird auf viel Frischkost, viel Selbstgemachtes, wenig Industriezucker, dann hat das schon einen Einfluss auf Wohlbefinden, dass dann weniger Luft im Bauch entsteht, weniger Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfälle oder auch für die Jugendlichen, was die Pickelentwicklung betrifft, Akne, dass dann auch das Hautbild besser wird."
Autorin
Doch wer kennt ihn nicht? Den Heißhunger auf Süßes. Prinzipiell sei einmal Naschen am Tag völlig in Ordnung, betont Katja Plachta, dann aber bewusst und in Maßen. Nur abends sollte man dem Appetit auf Süßes lieber nicht nachgeben:
Plachta
"Wenn man noch sehr fettreich gegessen hat, dann wird die Energie von dem Fett in die Depots gesteckt, der Körper kann sich die Nacht gut vom Zucker ernähren und dann nimmt man über Nacht sozusagen auch ein Kilo zu."
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