Potsdamer gedenken der Opfer des Nationalsozialismus

Mike Schubert: Die kritische und schonungslose Auseinandersetzung ist
heute mehr denn je von großer Bedeutung
Mehr als 100 Menschen sind am Montag der Einladung der
Landeshauptstadt Potsdam und der Gedenkstätte Lindenstraße 54 gefolgt
und haben den Opfern des Nationalsozialismus gedacht. „Die kritische
und schonungslose Auseinandersetzung ist heute mehr denn je von großer
Bedeutung. Sie ist wichtig, weil mit dem zunehmenden Abstand zur Zeit
des Nationalsozialismus und mit dem Verstummen der Zeitzeugen auch ein
Verblassen der Erinnerung einsetzt. Damit gehen fatale Relativierungen
und erneute Verharmlosungen einher, denen wir uns mit aller
Deutlichkeit zur Wehr zu setzen haben“, sagte Oberbürgermeister Mike
Schubert.
Der Einladung waren unter anderen die Ministerin für Wissenschaft,
Forschung und Kultur, Dr. Manja Schüle, der frühere Oberbürgermeister
Jann Jakobs, der Kommandeur des Landeskommandos Brandenburg der
Bundeswehr Oberst Olaf Detlefsen, der Kommandeur des Zentrums für
Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr Kapitän zur
See Dr. Jörg Hillmann und der Generaldirektor der Stiftung Preußische
Schlösser und Gärten, Prof. Dr. Christoph Martin Vogtherr sowie
Bundestagsabgeordnete, Landtagsabgeordnete und Stadtverordnete gefolgt.
Seit 1996 ist der 27. Januar ein bundesweit gesetzlicher Gedenktag und
bezieht sich auf die Befreiung des Konzentrations- und
Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau am 27. Januar 1945. Schubert
erklärte dazu weiter: „Wir Nachgeborenen müssen – und darin können wir
uns unendlich glücklich schätzen – die Last des Erlebten von
unvorstellbaren Grauen nicht tragen. Gleichwohl tragen wir aber die
Verantwortung, uns aktiv mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen.
Allein den Opfern sind wir das schuldig.“
Bereits am Vormittag hat eine Gedenkstunde auf dem
Willi-Frohwein-Platz stattgefunden, an der unter anderem Bürgermeister
Burkhard Exner und der Dezernent Zentrale Verwaltung, Dieter
Jetschmanegg teilgenommen haben.
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