Reinhard Horn macht seit über 40 Jahren Musik - seit 20 Jahren für und mit Kindern. Inzwischen ist er mit über zwei Millionen verkauften Tonträgern einer der bekanntesten Kindermusiker des Landes. Neben unzähligen Konzerten gibt er Seminare für Pädagogen. Deshalb vergeht wohl kein Tag, an dem nicht in irgendeiner Kita oder Grundschule in Deutschland seine Lieder gesungen werden.
Sein Sohn Simon tritt als herrH in diese großen Fußstapfen. Nicht zuletzt wegen lustiger Texte und eingängiger Beats gilt der studierte Grundschullehrer als aufstrebender Stern am Kindermusikhimmel. Sein neues Album „Wenn ich groß bin" ist am 29. März erschienen.
Simon, wie hast du die Musik deines Vaters als Kind erlebt? Wurden deine musikalischen Fähigkeiten im Elternhaus unterstützt? Gab es auch musikalische Prägungen außerhalb der Familie? Simon, du bist studierter Grundschullehrer. Gab es nie den elterlichen Ratschlag: Werd doch lieber Lehrer als Kindermusiker? Wie sieht euer Alltag als Kindermusiker aus? Reinhard, wie hat sich Kindermusik aus deiner Sicht in den letzten 20 Jahren weiterentwickelt?Reinhard Horn: Das Spektrum ist breiter geworden. So gibt es zum Beispiel auch Heavy Metal oder Hip-Hop für junge Hörer. Gleichzeitig ist die klassische Kindermusik mit der Akustikgitarre nicht ausgestorben. Geblieben sind die Themen, die Kinder interessieren: Freundschaft, Emotion oder einfach Quatsch machen. Für mich ganz persönlich hat sich dagegen wenig geändert. Gute Lieder und gute Geschichten sind Seelenproviant für die Kinder. Darum schreibe ich immer neue Songs und erfinde neue Geschichten.
Ist durch die Vielfalt auch die Konkurrenz größer geworden? Wenn wir schon nicht über Konkurrenz zwischen Vater und Sohn sprechen, dann wenigstens über musikalische Abgrenzung. Wie stark denkt ihr beim Songschreiben an die Eltern? Sie kaufen schließlich eure CDs und nicht die Kinder selbst.Reinhard Horn: Ich glaube, die Macher von der „Sendung mit der Maus" denken auch nicht zu viel über das Alter ihrer Zuschauer nach, sondern erklären einen Sachverhalt ganz einfach und verständlich. Ähnlich ist es bei der Kindermusik: Gute Geschichten kennen kein Alter. Viel wichtiger finde ich es, die Kinder ernst zu nehmen und ihnen zu ermöglichen, Musik aktiv zu erleben - durch Singen, Tanzen oder ein Instrument. Genau das schätzen Erwachsene an gut gemachter Kindermusik.
Von RND / Birk Grüling