Es wird kalt, und wir eilen in den Tchibo-Laden, um warme Unterhosen
oder Handschuhe (vergebens) zu finden. Nur Kaffee suchen wir dort eher
nicht mehr. Ein Lexikon
IDEENKLAU
Es ist schon toll, was Tchibo sich alles einfallen lässt. Zum Beispiel einklappbare Kopfhörer oder raffinierte Fahrradschloss-Halterungen. Dummerweise sind das nicht immer genuine Tchibo-Einfälle. So hatte das Unternehmen immer wieder mit dem Vorwurf des Ideenklaus zu kämpfen (➝ Image). Der Schlosshersteller Trelock etwa verklagte Tchibo wegen der Schloss-Halterung, die seiner eigenen zum Verwechseln ähnlich sah. Sennheiser, laut Patentschein wahrer Erfinder besagter Klappkopfhörer, stoppte deren Verkauf per einstweiliger Verfügung. Aber was soll Tchibo denn auch machen? Wer damit wirbt, jede Woche eine neue Welt aufzutun, der stößt irgendwann an die Grenzen der eigenen Erfindungskraft. Benjamin Knödler
Ein Gang vor die Tchibo-Regale lohnt einfach immer, haben diese doch mehr zu bieten als nur Skiunterwäsche und Kaffee. Bei genauem Hinsehen offenbart sich eine Welt der Kuriositäten: Ob Bananenschneider, wasserfeste Spielkarten, passgenaue Kiwi-to-go-Box oder Scheibenwischblatt-Nachschneider. Da steht man, staunt und fragt sich, ob man Tchibo all die Jahre missverstanden hat. Steckt am Ende eine Art kapitalismuskritisches Gesellschaftsexperiment dahinter, bei dem ausgelotet wird, ob man wirklich alles zu Geld machen kann? Doch man darf Tchibo nicht nur auf diese Skurrilitäten reduzieren. Wer Luxus will, bekommt ihn auch. Vergangenes Jahr fand beispielsweise ein Designer-Hausboot den Weg ins Sortiment, dieses Jahr folgten ein Leichtflugzeug und auch einige Privatinseln, zum Beispiel vor Französisch-Polynesien oder Norwegen. Benjamin Knödler
Dieser Beitrag erschien in Ausgabe 47/15 der Wochenzeitung "der Freitag".
Zum Original
IDEENKLAU
Es ist schon toll, was Tchibo sich alles einfallen lässt. Zum Beispiel einklappbare Kopfhörer oder raffinierte Fahrradschloss-Halterungen. Dummerweise sind das nicht immer genuine Tchibo-Einfälle. So hatte das Unternehmen immer wieder mit dem Vorwurf des Ideenklaus zu kämpfen (➝ Image). Der Schlosshersteller Trelock etwa verklagte Tchibo wegen der Schloss-Halterung, die seiner eigenen zum Verwechseln ähnlich sah. Sennheiser, laut Patentschein wahrer Erfinder besagter Klappkopfhörer, stoppte deren Verkauf per einstweiliger Verfügung. Aber was soll Tchibo denn auch machen? Wer damit wirbt, jede Woche eine neue Welt aufzutun, der stößt irgendwann an die Grenzen der eigenen Erfindungskraft. Benjamin Knödler
Ein Gang vor die Tchibo-Regale lohnt einfach immer, haben diese doch mehr zu bieten als nur Skiunterwäsche und Kaffee. Bei genauem Hinsehen offenbart sich eine Welt der Kuriositäten: Ob Bananenschneider, wasserfeste Spielkarten, passgenaue Kiwi-to-go-Box oder Scheibenwischblatt-Nachschneider. Da steht man, staunt und fragt sich, ob man Tchibo all die Jahre missverstanden hat. Steckt am Ende eine Art kapitalismuskritisches Gesellschaftsexperiment dahinter, bei dem ausgelotet wird, ob man wirklich alles zu Geld machen kann? Doch man darf Tchibo nicht nur auf diese Skurrilitäten reduzieren. Wer Luxus will, bekommt ihn auch. Vergangenes Jahr fand beispielsweise ein Designer-Hausboot den Weg ins Sortiment, dieses Jahr folgten ein Leichtflugzeug und auch einige Privatinseln, zum Beispiel vor Französisch-Polynesien oder Norwegen. Benjamin Knödler
Dieser Beitrag erschien in Ausgabe 47/15 der Wochenzeitung "der Freitag".
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