Streetart-Künstler Banksy hat vorgemacht, wie man sich anständig bedankt: Einer Schule spendierte er ein großes Graffiti. Das Lexikon der mal großen und mal kleinen Geste
LYRIK
Auch Karl-Heinz Rummenigge wird manchmal von der Muse geküsst. Zum Beispiel 2009, als er Franz Beckenbauer ehrte – mit einem Gedicht, das die Lyrik neu erfand. Zwölf Mal kam das Wort „Danke“ vor, in nur zehn Zeilen. Die klangen dann etwa so: „Lieber Franz, ich danke dir. Ich danke dir, ich danke dir sehr, ich danke dir, das fällt uns nicht schwer.“ Sogar Hellmuth Karasek widmete sich dem Werk und spottete in Bild: „Man denke nur, wie schön sich sehr auf schwer, toll auf soll, Schatz auf Satz und wieder schwer auf sehr reimt. Das könnte den ewigen Dank-Kanon erobern.“ War „Kalle“ also direkt auf den Dichterolymp geklettert? Nein, denn er schmückte sich mit falschen Lorbeeren. Wahre Urheberin (➝ Mozart) war nämlich Anette Pfeiffer-Klärle, die ihre Gedichte im Netz verkauft. Der Ex-Stürmer hatte nur zart ergänzt. Die wahre Lyrikerin klagte und bekam 1.000 Euro vom FC Bayern München. Peanuts im Big Business. Benjamin Knödler
Dieser Beitrag erschien in Ausgabe 25/16 der Wochenzeitung "der Freitag".
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