Anna-Theresa Bachmann

Freie Reporterin & Fotojournalistin, Berlin

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Rezension: „Ägypten - Ein Länderporträt"

Kairo, Tahrir Platz am 09. Februar 2011. Zwei Tage später trat Präsident Mubarak zurück. Quelle: Wiki Commons

Am 11. Februar 2011 trat der Diktator Hosni Mubarak zurück. Was daraus geworden ist, beschreibt Journalist Jürgen Stryjak in seinem neuen Buch. Eine Liebeserklärung an Ägypten und seine Menschen, trotz aller politischer und wirtschaftlicher Härte.

Bereits seit 17 Tagen demonstrieren die Menschen in weiten Teilen Ägyptens, als der deutsche Journalist Jürgen Stryjak am 11. Februar 2011 am Präsidentenpalast im Kairoer Stadtteil Heliopolis ankommt. Etwa 20.000 Protestierende haben sich hier versammelt, die kurz nach 18 Uhr unruhig werden: „Eine junge Frau neben mir greift zum Handy und ruft eine Freundin an. ‚Was er ist zurückgetreten?', schreit sie ins Telefon. ‚Mubarak ist nicht mehr Präsident? Ägypten, endlich ist Ägypten frei - nachdem uns dieser Verbrecher 30 Jahre lang längst erstickt hat.'"

So beschreibt Journalist Stryjak in seinem jüngsten Buch jenen Moment der Ägyptischen Revolution, der heute vor genau zehn Jahren weltweite Schlagzeilen machte und bei vielen Ägypter:innen die Hoffnung auf eine bessere Zukunft weckte. Viel davon geblieben ist bekanntlich nicht. Das große Scheinwerferlicht, auch der Weltöffentlichkeit, ist längst erloschen.

Und trotzdem ist in den letzten Jahren viel passiert im Land. Wirtschaftliche Misere, Politikverdrossenheit, Repressionen - aber auch Humor, gesellschaftlicher Wandel, Herzlichkeit. Von alldem erzählt „Ägypten - Ein Länderporträt", das bei Ch. Links im Rahmen einer Verlagsreihe mit Länderporträts von Finnland bis Indonesien erschienen ist...


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