Leila Aboulela: Diese Erzählweise spiegelt mein eigenes Leben. Meine Mutter kommt aus Ägypten, mein Vater ist Sudanese. Ich bin in einer Familie voller Gegensätze aufgewachsen, obwohl meine Eltern beide Muslime, Araber und Afrikaner waren. Während meiner Kindheit im Sudan wurde ich von einer Kultur beeinflusst, die sich in einem permanenten Wettstreit zwischen dem Arabischen und dem Afrikanischen befindet.
Später ging ich nach Großbritannien und habe einen Mann geheiratet, der halb Sudanese und halb Brite ist. Keinen monochromen, sondern einen vielschichtigen Hintergrund zu haben, ist für mich der Normalzustand. Wenn ich schreibe, reflektiere ich über meine Erfahrungen und darüber, was sich für mich normal anfühlt.
Aboulela: Das „Writing Back"- Konzept kann eine Motivation sein. Mich hat die Wut über die ungerechte Darstellung von Muslimen in der britischen Presse in die Defensive gedrängt, so dass ich mich zum Schreiben genötigt sah. Aber Kunst schafft man nicht, indem man defensiv ist. Kunst muss mehr als Gegenwehr sein. Sie muss so konzipiert sein, dass sie für sich selbst spricht. Deswegen glaube ich, dass „Writing Back" auch problematisch sein kann.