Oper:

Szene aus der Oper Nabucco. Foto: Jauk/Stage Pictures
Am Sonntag, 25. März 2018, findet um 20.45 Uhr die Gesprächsreihe „Die Stunde danach“ zur Oper NABUCCO von Giuseppe Verdi statt. Dabei befragen Studierende des Studiengangs Musikjournalismus der Technischen Universität Dortmund Mitglieder des Opernensembles zur Arbeit an aktuellen Produktionen.
Für die „Stunde danach“ zu NABUCCO stellen sich die Sopranistin Gabrielle Mouhlen, Prof. Dr. Andreas Zick (Universität Bielefeld, Leiter des Instituts für interdisziplinäre Gewalt- und Konfliktforschung) sowie Dr. Georg Holzer, Chefdramaturg der Oper Dortmund den Fragen von Bennet Seiger, Student an der Technischen Universität Dortmund.
Israel gegen Babylon, der Gott Jahwe gegen den Götzen Baal, der babylonische König Nabucco gegen den jüdischen Hohepriester. Und inmitten dieser entfesselten Feindschaften ein Dreieck von Liebenden. Fenena und Abigaille, die Töchter Nabuccos, lieben den Israeliten Ismaele. Als er seine Gunst der zarten Fenena schenkt – die im Gegensatz zu Abigaille eine leibliche Tochter des Königs ist –, verwandelt sich ihre Schwester in eine Bestie und wendet sich gegen alle, in denen sie ihre Feinde erkennt: Fenena, Ismaele, ihren Vater und ganz Israel. Um ihre Rachegelüste zu befriedigen, ist sie sogar bereit, ein ganzes Volk auszulöschen. Doch eine höhere Macht fällt ihr in den Arm.
Nabucco war 1842 Verdis erster echter Erfolg. Er traf die Italiener mitten ins Herz, die sich nach der Befreiung aus der babylonischen Gefangenschaft Österreichs und des Vatikans sehnten. Das berühmte Va, pensiero des Gefangenenchores ist bis heute die inoffizielle italienische Nationalhymne. Aber es war nicht nur der politische Kontext, der das Stück zum Klassiker machte. Verdi hat eine atemlose Handlung vertont, ein apokalyptisches Amalgam aus sich überstürzenden Ereignissen, unüberlegten Entscheidungen, wahnsinnigen Politikern, Fake News, religiösem Fanatismus und welterschütternden Liebesgefühlen. Eine Oper, die nie zur Ruhe kommt, eine Geschichte von Menschen, die nur Alles oder Nichts kennen und die mit alttestamentarischer Wucht triumphieren oder untergehen müssen.
„Die Stunde danach“ findet nach der Vorstellung von NABUCCO um ca. 20.45 Uhr im Opernfoyer statt. Die Zuschauer sind herzlich eingeladen, sich an der Diskussion zu beteiligen. Der Eintritt ist frei.
Theater Dortmund
Read the full article