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Mexiko: Das Erbe des linken Patriarchen

Die zweitgrößte lateinamerikanische Volkswirtschaft wird eine Präsidentin bekommen. Die sechsjährige Amtszeit des mexikanischen Staatschefs endet und sowohl die Regierungspartei als auch das größte Oppositionsbündnis haben beschlossen, eine Frau ins Rennen zu schicken, wenn am 2. Juni 2024 ein neues Staatsoberhaupt gewählt wird. Das ist bemerkenswert in einem Land, das von einem gewalttätigen Machismus geplagt und dessen Gesellschaft von einem katholischen Familienbild gezeichnet ist.


Aber auch aus anderen Gründen lohnt es sich, auf die politische Entwicklung des mit 127 Millionen Einwohnern auch zweitbevölkerungsreichsten lateinamerikanischen Landes zu schauen. Der scheidende Präsident Andrés Manuel López Obrador erfreut sich nach fünf Jahren noch immer großer Beliebtheit. Etwa 65 Prozent der Bevölkerung stehen hinter ihrem linken Staatschef.[1] Könnte der 69-Jährige im kommenden Jahr bei den Wahlen wieder antreten, würde er wohl erneut als Sieger hervorgehen. Doch die Verfassung sieht keine Wiederwahl vor, und López Obrador hat auch nicht versucht, diese Bestimmung zu ändern. Auch das ist bemerkenswert: Denn in vielem erinnert er an populistische Amtskollegen wie den ehemaligen Präsidenten Venezuelas, Hugo Chávez, die sich durch Verfassungsänderungen an ihr Amt klammern wollten. In diesem Punkt jedenfalls ist der mexikanische Präsident ihnen nicht gefolgt.


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