Das Gespräch ist fast gelaufen, eigentlich sollte jetzt Schluss sein, da fängt Matangi Arulpragasam an zu bauen: einen Eisblock aus Gläsern (das System), ein Smartphone als Eisbrecher (sie selbst), ein Publikum aus kleinen Flaschen. "Im Kern ist das hier meine Geschichte", sagt die Frau, die besser bekannt ist unter ihrem Künstlernamen M.I.A. Das Smartphone steuert auf die Gläser zu. "Irgendwann wird das Eis bersten", sagt M.I.A. und schiebt nun auch die Flaschen vor den Eisblock. Schließlich gibt das Eis nach.
Gemeinsam haben sie es geschafft - so könnte man M.I.A. jetzt verstehen. Sie aber sagt: Die Zuschauer hätten ihr gar nicht helfen wollen, sondern seien nur hinter ihr her gewesen. In ihrer Welt ist sie Einzelkämpferin und Gejagte. Auch nach 13 Jahren im Popgeschäft, nach Hunderttausenden verkauften Platten sieht M.I.A., mittlerweile 41, sich immer noch für das Gute kämpfen, für Flüchtlinge, gegen Rassisten, gegen FBI und CIA und Google.
Ist sie eine linke Revoluzzerin, oder tut sie nur so?