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Hamburger will eine Frau beschützen - das ändert sein Leben dramatisch (M+)

Manuel K. am S-Bahnhof Veddel, wo er attackiert wurde. Credit: Patrick Sun

Es könnte eine typische Heldengeschichte sein: Ein Mann sieht eine Frau in Gefahr, eilt ihr zu Hilfe, der Täter wird gefasst, Happy End. Doch die Geschichte von Manuel K. (34) aus Eppendorf endet nicht im Glück – er landet im Krankenhaus. Heute kann er nicht mehr arbeiten, leidet unter den Folgen der Gewalttat. Ein weiterer Schlag ins Gesicht, sagt er, kam vom deutschen Rechtsstaat.

„Ich möchte meine Geschichte teilen, da ich mich vom deutschen Rechtssystem im Stich gelassen fühle“, sagt Manuel K., ein gemütlicher Typ mit Brille, Bart und sanftem Lächeln. „Ich habe Zivilcourage bewiesen. Die Frau war in einer sehr gefährlichen Situation, in der ich mir an ihrer Stelle gewünscht hätte, dass Passanten mir helfen. Leider wurde ich dann angegriffen, rief um Hilfe und bekam keine – obwohl der Bahnsteig voll mit Menschen war. Alle schauten weg.“

Am 15. Mai 2022 verändert sich das Leben des Gymnasiallehrers schlagartig. Manuel K. erzählt: Er ist mit einem Bekannten unterwegs. Am S-Bahnhof Veddel bemerkt er, wie ein Mann in den Zwanzigern eine Frau – anscheinend seine Freundin – verbal und körperlich attackiert. Sein Bekannter geht auf das Paar zu, will dazwischen gehen. Manuel K. bleibt im Hintergrund. Er zückt sein Handy, um die Polizei zu rufen. Doch der Angreifer bemerkt es, kommt auf ihn zu und schlägt ihm ins Gesicht.

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