Viktoria Hausmann

Studentin, freie Journalistin , München

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Artikel

Politik statt Verdrossenheit

Infrastruktur, Sicherheit, Digitales. Der Jugendkreistag Regensburg ist der beste Beweis, dass es auch Schüler gibt, die sich für Politik interessieren. Und das nicht nur, wenn sie Abiturienten sind.

Im Jugendkreistag sind 23 Schulen vertreten, darunter auch Real- und Berufsschulen, die mit Tutorenarbeit ein enormes soziales und ehrenamtliches Engagement zeigen. Er bietet die perfekte Möglichkeit für Schüler zu lernen, wie politsche Strukturen funktionieren. Wie stellt man einen Antrag? Was zahlt der Staat für meine Schule? Wer ist für mich zuständig? Stadtrat, Landratsamt oder doch die Kommune? Das sind nur ein paar der komplexen Zusammenhänge in der Kommunalpolitik, die nur selten auch von erwachsenen Wählern durchschaut werden.

Die Beteiligung von Schülern zwischen 14 und 17 Jahren an echter Schulpolitik auf Landkreisebene ist also ein Mittel gegen Politikverdrossenheit, weil es den Schülern zeigt, dass sie als Betroffene selbst Dinge ansprechen und verändern können. Der Jugendkreistag ist schlicht und ergreifend wichtig, um Kommunalpolitiker an die vielen kleinen Dinge zu erinnern, die sie gerne auf die lange Bank schieben. Leider lernen junge Leute dabei auch manchmal, dass Anträge länger dauern können. Manchmal länger als ihre restliche Schulzeit, aber auch das gehört zur Politik dazu. Schüler können teilnehmen, ohne Mitglied einer Partei zu werden. Sie können somit neutral auf alle Politiker blicken, die ihnen begegnen. Für manche ist der Jugendkreistag auch der Weg in die ganz große Politik. In der mehr Demokratie bitter nötig ist.

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