Vanessa Reske

Wissenschaftsjournalistin, Köln

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Das muss passieren, damit wir das 1,5-Grad-Ziel noch erreichen - quarks.de

Das sind die Ideen:

Idee I: CO2 in den Erdboden pumpen Zum Beispiel gibt es die Methode, das Klimagas mit Maschinen aus der Luft zu saugen und dann in die Tiefen des Erdbodens zu pressen. Wenige Pilotprojekte setzen das schon um - zum Beispiel auf Island. Um jedoch einen spürbaren Effekt auf das Klima zu haben, müssten wir noch deutlich mehr solcher Werke bauen und im Erdboden weitere Lagerstätten finden. Das kostet Zeit, die wir nicht wirklich haben.

Denn: Wenn wir das 1,5-Grad-Ziel erreichen wollen, bleiben uns laut IPCC nur noch etwa 15 Jahre, bis die CO2-Entnahmetechnik im großen Stil umgesetzt werden muss. "Wenn wir in 11 Jahren 100.000 solcher Anlagen haben wollen, müssen wir heute anfangen zu bauen. Das sind dringende Hausaufgaben, die wir zu tun haben", sagt Oschlies.

Idee II: CO2 in Steinen speichern Oschlies persönlich setzt auf ein anderes Prinzip. "Verwitternder Stein bindet CO2", erklärt der Kieler Klimaforscher. Der Clue: Hier würde das CO2 zu Gestein werden und könnte nicht mehr entweichen. Das wäre eine sichere Endlagerung. "Wenn wir zweimal im Jahr das Matterhorn zertrümmern und großflächig verstreuen, können wir damit so viel CO2 binden, wie wir ausstoßen", erklärt Oschlies.

Ein unrealistisches Beispiel, das allerdings zeigt, welche Auswirkungen diese Methode auf das Klima haben könnte. Die verwitterten Steine will er dann im Meer versenken - ein Mechanismus, wie es ihn in der Natur seit Tausenden von Jahren gibt. Chemisch ist all das gut erforscht. Nicht gut erforscht ist dagegen, wie die Ökosysteme darauf reagieren würden.

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