Interview
Auf und am Menschen leben viele Mikroben. Das häufige Händewaschen und das Abstandhalten in der Pandemie verändern diese komplexe Mikrobengemeinschaft, erklärt der Biologe Thomas Bosch.
In der Pandemie ist es normal und richtig, sich häufig die Hände zu desinfizieren und engen Kontakt mit anderen Menschen zu meiden. Doch das bremst nicht nur das Sars-CoV-2-Virus aus, sondern auch unzählige andere Mikroben - mit ungeahnten Folgen, wie der Biologe Thomas Bosch erklärt. BZ: Herr Bosch, Sie weisen oft darauf hin, dass es nicht gesund ist, sich ständig die Hände zu desinfizieren. Nun tun das die meisten von uns mehrmals täglich. Bosch: Ja, das ist eine schwierige Gratwanderung, weil wir einerseits natürlich wissen, dass Desinfektionsmittel nicht unbedingt gut für ein gesundes Mikrobiom sind - also für all die unzähligen Mikroorganismen, die in und auf und mit uns leben. Auf der anderen Seite müssen in der derzeitigen Situation zweifelsohne Hygiene-Maßnahmen vorgenommen werden. Aber bitte mit Maß und Verstand! Statt ...