11 Millionen Euro. Das ist ein Preis, der normalerweise bei Auktionen seltener Auto-Klassiker abgerufen werden, aber für einen Neuwagen? Bei Bugatti sieht man das etwas anders. Aber Bugatti ist ja auch kein Hersteller massentauglicher Kombi-Modelle, sondern der Punkt am Ende der Speerspitze der Luxusmanufakturen. Mit anderen Worten: Wer, wenn nicht Bugatti darf uns mit so einer Seltenheit überraschen? Denn genau das ist das Modell "La Voiture Noire". Das zu Deutsch "schwarze Auto" ist ein Einzelstück zum 110-jährigen Jubiläum der Marke aus Molsheim.
Bugatti Type 57 SC Atlantic: Erinnerung an einen KlassikerDas Vorbild aus den 1930er-Jahren: Der Bugatti Type 57 SC Atlantic.
Das neue Hypercar, das auf dem Autosalon Genf Weltpremiere feierte, ist eine Hommage an eine alte Ikone der Franzosen, an den "Type 57 SC Atlantic" aus den 1930er-Jahren. Von diesem aerodynamischen Coupé gab es nur vier Stück. Eines fuhr der Entwickler und älteste Sohn von Ettore Bugatti, Jean. Jean Bugatti nannte sein Modell "La Voiture Noire". Der Wagen verschwand vor dem Beginn der Zweiten Weltkriegs. Heute wird dem verschollenen Wagen ein Wert von über 100 Millionen Euro zugeschrieben. Übrig blieb nur die Legende und ein Name, der jetzt in dem neuen Unikat weiterlebt. Es geht also wie immer bei großen Marken auch darum, die Tradition aus dem eigenen Haus im Neuen weiterleben zu lassen. Im "La Voiture Noire", kurz LVN, findet sich die DNA von Bugatti an vielen Stellen: Etwa an der markanten Mittellinie, die als Reminiszenz an die genietete Alunaht des "Atlantic" über das gewölbte Karbondach läuft, oder die geschwungene Seite, die sich an den Klassiker wie auch an den "Chiron" anlehnt. (Auch interessant: Das sind die teuersten Autos der Welt)
„La Voiture Noire": 1.500 PS Leistung und 1.600 Nm DrehmomentDie geschwungene Form lehnt sich an den Klassiker wie auch an den Chiron an.
Viel gemein hat der LVN aber dennoch nicht mit dem aktuellen Supersportler aus dem Hause. Nur der Antrieb ist derselbe. Das heißt: Im Einzelstück arbeitet der 8-Liter-W16-Motor mit 1.500 PS und 1.600 Newtonmetern Drehmoment. Darüber hinaus handelt es sich um eine Neuentwicklung. "La Voiture Noire" ist gestreckter, geduckter als seine Verwandten. Die ganze langgezogene Form aus schwarzem Sichtkarbon wirkt mit ihren hochgezogenen Lichtern als hätte der Fahrtwind das Coupé bei 420 Stundenkilometern geformt.
Nur das Heck, Kritik muss sein, sieht mit seinen sechs Auspuffrohren mehr nach Corvette als nach Bugatti aus.
Nur das Heck, Kritik muss sein, sieht mit seinen sechs Auspuffrohren mehr nach Corvette als nach Bugatti aus. Kraft lässt sich auch anders zeigen. Kraftvoll war übrigens auch das historische Vorbild: Der "Atlantic" war mit einem ein 3,3-Liter-Reihen-Achtzylinder ausgestattet, mit 200 PS Leistung. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei über 220 Stundenkilometern. Schon damals hat Bugatti also beflügelt. Da schließt sich der Kreis wieder.
Wer ist der Käufer des "La Voiture Noire"?Gerüchte deuten darauf hin, dass der alte VW-Chef Ferdinand Piëch den Bugatti „La Voiture Noire" für die 11 Millionen Euro erworben hat, vor Steuern.
Wer der Käufer des Einzelstücks ist, soll auch schon bekannt sein. Gerüchte deuten darauf hin, dass der alte VW-Chef Ferdinand Piëch den Bugatti "La Voiture Noire" für die 11 Millionen Euro erworben hat, vor Steuern. (Es geht auch preiswerter: Das sind die günstigsten Sportwagen)